Biodaten in guter Form

In den Biowissenschaften fallen riesige Datenmengen an. Zugleich tauchen in der wissenschaftlichen Literatur häufig unterschiedliche Bezeichnungen auf, etwa für die gleiche chemische Verbindung.

Mit diesen unterschiedlich gelagerten, aber zusammenhängenden Problemen beschäftigen sich die „Biokuratoren“. Sie bringen die Daten „in Form“, dass heißt, sie prüfen sie genau, integrieren sie in Datenbanken, und machen sie schließlich leicht zugänglich. Den Wert ihrer Arbeit wissen viele Biowissenschaftler zu schätzen, die die Datenbanken als Informationsquelle oder als Grundlage für Simulationen nutzen.

Auf der dritten International Biocuration Conference treffen sich vom 16. bis 19. April mehr als 200 Kuratoren und Entwickler biologischer Datenbanken in Berlin. Sie geben einen Ausblick in die Zukunft der „Biocuration“ und präsentieren Systeme wie SABIO-RK, eine Datenbank zur Kinetik biochemischer Reaktionen, die am EML Research in Heidelberg entwickelt wurde. Ziel der Konferenz ist es, die Zusammenarbeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl dieser noch jungen, aber schnell wachsenden Zunft zu erhöhen. Zu diesem Zweck wird während der Konferenz auch eine neu gegründete Gesellschaft eingeführt, die International Society for Biocuration (ISB).

Die Hauptredner der Konferenz sind Professor Janet Thornton (Großbritannien), Direktorin des European Bioinformatics Institute (EBI), Dr. Jim Ostell (USA), National Center for Biotechnology Information (NCBI)), und Professor Philip Bourne (USA), University of California San Diego. Die Arbeitsgebiete der Veranstaltung umfassen unter anderem die Literatursammlung und -kuration, die Annotation von Genomsequenzen und Ontologien.

Organisatoren und Gastgeber sind die Datenbankwissenschaftler der EML Research (Heidelberg). Mehr Informationen zur International Biocuration Conference finden sich auf der Seite: http://projects.eml.org/Meeting2009.

Die Konferenz findet im neu eröffneten SEMINARIS CampusHotel Berlin, Science & Conference Center in Berlin-Dahlem statt.

Wissenschaftlicher Kontakt:
Renate Kania
renate.kania@eml-research.de
Pressekontakt:
Dr. Peter Saueressig
peter.saueressig@eml-research.de

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