Weltkongress der Phonetik in Saarbrücken: International Congress of Phonetic Sciences an der Saar-Uni

Zum 16th International Congress of Phonetic Sciences werden rund 800 Wissenschaftler aus über 50 Ländern erwartet. In mehr als 500 Beiträgen werden sie über die neuesten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der lautsprachlichen Kommunikation berichten. Im Mittelpunkt stehen die komplexen Prozesse, die mit der Produktion und Wahrnehmung von gesprochener Sprache verbunden sind, aber auch Themen wie die Sprechmelodie oder der Sprechrhythmus.

„Die Bewältigung des Alltags durch Sprechen ist für uns in der Regel so selbstverständlich, dass wir uns meist keine Gedanken darüber machen, welches Wunder wir dabei permanent mit unserem Gehirn und den Sprechwerkzeugen vollbringen“, sagt Prof. William Barry vom Saarbrücker Institut für Phonetik, der den Kongress der phonetischen Wissenschaften federführend für ein Konsortium von 13 Phonetik-Instituten nach Saarbrücken geholt hat.

Auch Bereiche der angewandten Forschung sind Gegenstand der Tagung. Dazu gehören die Sprechererkennung in Kriminalfällen, der Erwerb des richtigen Akzents in der Fremdsprache, die Sprech- und Stimmpathologie sowie die immer wichtiger werdende Sprachtechnologie (sprechende Computer und automatische Spracherkennung).

Besonders heiß diskutierte Themen der aktuellen Grundlagenforschung werden im besonderen Forum der „Special Sessions“ präsentiert, unter anderem die dank neuester Verfahren immer zugänglicheren Beziehungen zwischen der Hirnaktivität und den vielschichtigen Formen der sprachlichen Kommunikation. Ganz spezielle Forschungsthemen werden außerdem in so genannten Satelliten-Workshops unmittelbar vor und nach dem Kongress bearbeitet. Mit auf dem Programm: ein Workshop zur Phonetik des Lachens unter Beteiligung von Biologen, Psychologen, Sprachtechnologen, Gesprächsanalytikern und Phonetikern.

Während des Kongresses werden historische phonetische Messinstrumente aus einer einzigartigen Sammlung der TU Dresden ausgestellt. Sie dokumentieren, dass das Erfassen von Sprachschall und Tonhöhe der Stimme nicht immer so komfortabel war wie mit heutigen digitalen Mitteln.

Ansprechpartner:
Dr. Jürgen Trouvain
trouvain@coli.uni-sb.de
Tel.: (0681) 302 – 4694

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Saar - Uni - Presseteam idw

Weitere Informationen:

http://www.icphs2007.de

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