Naturwissenschaftlicher Unterricht im internationalen Vergleich

Dass die PISA-Studien in den vergangenen Jahren Schwachpunkte in einigen europäischen Schulsystemen aufgezeigt haben, ist hinlänglich bekannt. Weit weniger bekannt ist das breite Spektrum an Maßnahmen für die Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität, das seit einigen Jahren entwickelt wurde. Um der Komplexität des Forschungsgegenstandes „Unterricht“ gerecht zu werden, wurden vielfältige Forschungsansätze und -methoden eingesetzt. Die Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik wird auf ihrer Jahrestagung 2006 in Bern die Ergebnisse in einer europäischen Perspektive aufarbeiten.

Das Jahr 2006 markiert einen angemessenen Abstand zum „PISA-Schock“ am Beginn des Jahrtausends. Dies ermöglicht ein erstes Resümee der inzwischen erarbeiteten Ansätze zur Verbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts. Das Spektrum reicht von der Grundlagenforschung in hochkarätigen Forschungsprojekten bis zur konkreten Umsetzung von Erkenntnissen in der Unterrichtspraxis. Dazu zählen z.B. neue Formen von Lern- und Prüfungsaufgaben oder ein stärkerer Alltagsbezug von Experimenten. Die Maßnahmen in den europäischen Ländern haben zum Teil unterschiedliche Schwerpunkte. Ein Blick über Ländergrenzen hinweg ist daher anregend und informativ, manchmal vielleicht sogar heilsam. Sind die Probleme in Österreich die gleichen wie in Deutschland, der Schweiz oder England? Kann man von den Lösungswegen aus dem PISA-Desaster anderer Länder lernen und bereits geleistete Entwicklungsarbeit sinnvoll übernehmen? Oder kommt man nicht umhin, für jedes Schulsystem eigenständige Lösungen zu entwickeln? Diese Fragen können nur im länderübergreifenden Dialog der Experten für Unterrichtsentwicklung beantwortet werden.

Die Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik in Bern bietet dafür eine hervorragende Plattform. Mitglieder der GDCP sind die führenden Fachdidaktiker und Fachdidaktikerinnen aus Universitäten, Hochschulen und den Institutionen der Lehrerausaus- und Weiterbildung in Deutschland sowie der Schweiz und Österreich. Für den naturwissenschaftlichen Unterricht von der Primarstufe bis zur Hochschulausbildung kommen ca. 400 Experten vom 18. bis 21. September 2006 in Bern (Schweiz) unter dem Tagungsthema „Naturwissenschaftlicher Unterricht im internationalen Vergleich“ zusammen. Die Plenarvorträge vermitteln Einblicke in fachdidaktische Konzepte und Forschungsergebnisse aus europäischen Nachbarländern. Fast 200 Vorträge, Workshops und Posterbeiträge präsentieren ein ungewöhnlich breites Spektrum fachdidaktischer Arbeiten und vermitteln einen fundierten Überblick über den Stand der Forschung und Entwicklung im Bereich der Qualitätsverbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts.

Die Tagung wird vom Institut Sekundarstufe II der Pädagogischen Hochschule Bern ausgerichtet und findet in den Räumen der Universität Bern statt. Eine Pressekonferenz wird im Raum 212 der Universität Bern am Montag, 18.9.2006 um 11:00 Uhr veranstaltet, zu der Medienvertreter herzlich eingeladen sind.

Weitere Informationen:

Geschäftsführung der GDCP
Lokale Tagungsleitung
Dr. Dietmar Höttecke
Prof. Dr. Peter Labudde
Universität Bremen – Institut für Didaktik der Naturwissenschaften, FB1 Physik/Elektrotechnik
Pädagogische Hochschule Bern (IS II)
E-Mail: gdcp@dietmar-hoettecke.de
E-Mail: peter.labudde@phbern.ch

Media Contact

Eberhard Scholz idw

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