Umweltmedizinische Tagung in Würzburg

Vom 7.-9. Mai 2004 werden sich in Würzburg vier umweltmedizinische Verbände mit aktuellen Problemen der Umweltmedizin beschäftigen. Auf ihrer mittlerweile bereits 4. gemeinsamen Jahrstagung werden der Deutsche Berufsverband der Umweltmediziner (dbu), die Deutsche Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie (DGUHT), die Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin (IGUMED) und der Ökologische Ärztebund (ÖÄB) an den drei Tagen unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

Während das Thema des Freitagnachmittags „Gebäudebedingte Erkrankungen – Hilfe zur Selbsthilfe“ sich auch an Laien und Betroffene wendet und praktische Lösungen für alle Probleme rund um Wohnen und Gesundheit bietet, bleibt das Thema des Sonntags „Dentale Ersatzstoffe“ eher Spezialisten vorbehalten. Hier werden neueste Forschungsergebnisse zu Diagnostik und Therapie vorgestellt und nicht zuletzt risikoarme Methoden der Zahnsanierung vorgestellt. Der Samstag ist dem Thema „Umwelt und Gesundheit in Europa“ gewidmet und nimmt sowohl Bezug auf die EU-Erweiterung seit dem 1. Mai als auch auf die im Juni in Budapest unter dem Motto „The future for our children“ stattfindende europäische Gesundheits- und Umweltministerkonferenz, die von der WHO organisiert wird. Dr. Klein (Europäisches Zentrum Umwelt und Gesundheit der WHO) wird den aktuellen Stand der Vorbereitungen und mögliche Ergebnisse referieren. Zuvor wird Dr. Settertobulte (Universität Bielefeld) neueste Untersuchungen „zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendliche“ in Deutschland vorstellen.

Weitere Referenten befassen sich mit dem Passivrauchen – dem Umweltschadstoff Nr. 1 für Kinder -, mit der Verkehrsproblematik, insbesondere auch mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Dieselabgase, den Umwelt- und Gesundheitsgefahren aus osteuropäischen Kernreaktoren und mit der europäischen Chemikalienpolitik. Frau Schleicher (MdEP) wird den aktuellen Stand der Diskussion um die sog. REACh – Verordnung der EU-Kommission darstellen, wobei R für die Registrierung, E für die Evaluation (Bewertung) und A für die Autorisierung (Zulassung) von Chemikalien stehen. Der bisher vorliegende Entwurf der EU wird äußerst kontrovers in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit diskutiert. In Anbetracht des unbestrittenen Gefährdungspotentials vieler Chemikalien (z.B. derjenigen mit hormonähnlichen Wirkungen) wird eine heiße Debatte erwartet, wenn sich jetzt die Umweltmediziner zu Wort melden. Gerade niedergelassene Umweltmediziner werden in ihrer Praxis oftmals frühzeitig mit den gesundheitlichen Auswirkungen niedrigdosierter chronischer Chemikalienbelastungen konfrontiert, die für eine Reihe schwerer Erkrankungen verantwortlich gemacht werden.

Media Contact

Dr. med. Peter Ohnsorge Ökologischer Ärztebund e.V.

Weitere Informationen:

http://www.euro.who.int/budapest2004

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