Medienforscher aus der ganzen Welt treffen sich im Mai in Erfurt

Medien haben längst unseren Alltag durchdrungen – vom morgendlichen Radiowecker bis zur nächtlichen Bettlektüre. Und auf das Handy verzichten zu können glaubt schon lange kaum jemand mehr. Aber leben wir deswegen bereits in einer „Mediengesellschaft“? Oder handelt es sich dabei nur um eines jener kurzlebigen Etiketten, das die Trendforscher gerne erfinden, sobald sie auf etwas vermeintlich Neues gestoßen sind?

Eine Erfurter Tagung versucht nun, wissenschaftliche Erkenntnisse gegen Mythen zu setzen: Vom 19. bis 21. Mai 2004 lädt die Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt ein, sich in Vorträgen national und international renommierter Experten über den aktuellen Stand der Medienforschung zu informieren. Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) findet zum ersten Mal in ihrer über 40jährigen Geschichte in Thüringen statt – eine nicht geringe Auszeichnung für die noch junge Universität. „Wir erwarten über 250 Wissenschaftler, Journalisten und Medienmanager in Erfurt“, deutet Prof. Dr. Patrick Rössler, Verantwortlicher des hiesigen Organisationsteams, den großen Stellenwert der Konferenz an. Veranstaltungen in der Staatskanzlei und dem Rathaus sowie Empfänge des MDR im Landesfunkhaus und der Zeitungsgruppe Thüringen im Kaisersaal verdeutlichen das rege Interesse, welches das Ereignis auch unter den lokalen Medienvertretern gefunden hat. Auch die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, die Stadtwerke Erfurt, die Deutsche Telekom und die Köstritzer Schwarzbier-brauerei unterstützen die Tagung.

Das Programm versammelt hochkarätige Referenten aus dam Ausland wie beispielsweise zwei ehemalige Präsidenten des Weltverbandes der Kommunikationswissenschaftler (ICA). Joseph Capella (USA) wird zur Eröffnung der Tagung über den durch Medien verursachten Vertrauensverlust in unserer Gesellschaft sprechen, Jennings Bryant (USA) über die Funktion von Unterhaltungsangeboten. Zwei Deutsche Wissenschaftler, die inzwischen in Los Angeles und Amsterdam lehren, berichten von ihren Erfahrungen im Ausland – ein wichtiger Aspekt gerade für die Universität Erfurt, die ihre internationale Ausrichtung in den kommenden Jahren noch weiter vertiefen wird. Und für den Kindermedienstandort Thüringen dürfte sicherlich der Vortragsschwerpunkt zu Vermarktungsstrategien von Kinderangeboten besonders wichtig sein.

Aktuelle Entwicklungen stehen im Mittelpunkt einer öffentlichen Veranstaltung, die gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung angeboten wird: Der bekannte norwegische Konfliktforscher Johan Galtung stellt seine „Zehn Thesen zum Friedensjournalismus“ vor, Gertrude Robinson (Kanada) analysiert das weibliche Fernsehpublikum, und der in Erfurt wohlbekannte Peter Glotz resümiert zum Abschluss den „Mythos Mediengesellschaft“. Insbesondere zu dieser Veranstaltung ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen (Freitag, 21. Mai, 18.00 Uhr im Rathaussaal, Vorträge in deutscher Sprache, Eintritt frei). Das gesamte Tagungsprogramm ist im Internet einzusehen.

Weitere Informationen/Kontakt: Tel.:0361-7374170 Email: organisation@dgpuk2004.de

Media Contact

Jens Panse idw

Weitere Informationen:

http://www.dgpuk2004.de

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