Biodiversität im Rückgang: dringender Handlungsbedarf für Agrargebiete
Vögel in der Agrarlandschaft sind wichtige Bioindikatoren für den Zustand unserer Umwelt. Das Julius Kühn-Institut (JKI) veröffentlichte in seiner Reihe „Julius Kühn-Archiv“ den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Lage von Agrarvögeln.
Die Publikation ist das Ergebnis einer von der Fachgruppe „Vögel in der Agrarlandschaft“ der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) und des Julius Kühn-Instituts durchgeführten interdisziplinären Fachgesprächs, das in Kleinmachnow bei Berlin stattfand.
Agrarvögel zeigen aktuell einen verstärkten Rückgang der Biodiversität in den Agrargebieten an. Als Hauptursachen wurden aktuelle Nutzungsintensivierungen und der zunehmende Anbau von Energiepflanzen, besonders Mais, identifiziert.
Die bisherigen Naturschutzmaßnahmen sind nicht ausreichend, um die Biodiversität zu erhalten. Die Ansprüche von Agrarvögeln an ihre Lebensräume weisen darauf hin, dass die für ein Greening von der EU vorgeschlagenen ökologischen Vorrangflächen in Ackerbaugebieten von sieben Prozent nicht ausreichend sind.
Um die Biodiversitätsziele 2020 zu erreichen, sind daher Flächen mit ökologisch besonders hohen Habitatwertigkeiten zu etablieren. Dazu gehören zum Beispiel natürlich begrünte oder mit Wildpflanzen-Saatmischungen eingesäte Äcker, oder Teilflächen von diesen.
Quelle:
Jörg Hoffmann (Hrsg.) (2013). Agrarvögel – ökologische Bewertungsgrundlage für Biodiversitätsziele in Ackerbaugebieten. Julius-Kühn-Archiv 442: 160 S.
DOI 10.5073/jka.2013.442.000
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Dr. Jörg Hoffmann
Julius Kühn-Institut (JKI)
Institut für Strategien und Folgenabschätzung
Joerg.hoffmann@jki.bund.de
Weitere Informationen:
http://pub.jki.bund.de/index.php/JKA/issue/current
– Publikation im Julius-Kühn-Archiv, Heft 442
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