Haie aus Nord- und Ostsee sollen geschützt werden – Bedrohter als die Elefanten Afrikas

Anfang der Woche haben die Mitgliedstatten der EU in Brüssel mit großer Mehrheit einem deutschen Vorschlag zugestimmt, die beiden Haiarten unter den Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) zu stellen. „Wir wollen kein Handels- oder gar Fangverbot. CITES-Handelskontrollen können aber dazu beitragen, dass die Fischbestände auch für die nachkommenden Generationen erhalten werden“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.

Ein entsprechender Antrag soll auf der nächsten CITES-Vertragsstaatenkonferenz eingereicht werden. Die beiden Haiarten kommen in den kühleren Meeresgebieten der Nord- und Südhalbkugel vor. Auch in der Nord- und Ostsee sind sie heimisch. Für Menschen sind die Tiere bei einer Größe von rund einem Meter harmlos. Allerdings ist das Fleisch dieser Haie ist ein begehrter Leckerbissen, so werden beispielsweise „Schillerlocken“, eine Räucherfischspezialität, daraus zubereitet.

„Ich freue mich sehr, dass unsere europäischen Nachbarn unsere Initiative zum Schutz dieser beiden Haiarten unterstützen“, sagte Gabriel und mahnte, den internationalen Artenschutz nicht nur auf die großen gefährdeten Arten des Südens beschränken. „Wir müssen vielmehr gerade die Verantwortung der reichen Länder des Nordens deutlich machen. Wer weiß schon, dass die Bestände von Dorn- und Heringshai bedrohter sind, als beispielsweise die Elefantenpopulationen im südlichen Afrika“, so Gabriel.

Die Schutzanträge werden nun bei der 14. Konferenz der Vertragsstaaten des CITES-Übereinkommens im Juni 2007 in Den Haag (Niederlande) den rund 169 Vertragsparteien zur Entscheidung vorgelegt.

Media Contact

Michael Schroeren BMU-Pressereferat

Weitere Informationen:

http://www.bmu.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer