BfN startet neue Schriftenreihe "Naturschutz und Biologische Vielfalt"

Mit einer Veröffentlichung zur Agro-Gentechnik startet das Bundesamt für Naturschutz (BfN) heute seine neue Schriftenreihe „Naturschutz und Biologische Vielfalt“. Sie löst die bisherigen Schriften des BfN – „Schriftenreihe für Vegetationskunde“, „Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz“, „Angewandte Landschaftsökologie“ ab. „Künftig werden wir alle wissenschaftlichen Arbeitsergebnisse aus Fremd- und Eigenforschung in einer einzigen Schriftenreihe publizieren. Damit tragen wir auch in diesem Bereich dem integrativen Naturschutzverständnis, das wir als Amt konsequent verfolgen, Rechnung“, sagte BfN-Präsident, Professor Dr. Hartmut Vogtmann.

Der Erhalt der biologischen Vielfalt – auch als Biodiversität bezeichnet – , ist spätestens seit der UN-Konferenz von Rio de Janeiro das Ziel von Naturschutzmaßnahmen. Dazu gehören der Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, Biotoptypen und Landschaftsbestandteile ebenso wie z.B. die nachhaltige Nutzung genetischer Ressourcen, eine nutzungs- und schutzorientierte Zusammenarbeit mit Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Fremdenverkehr, Sport, Straßenbau oder Wasserwirtschaft und die Integration von Naturschutzaspekten in gesellschaftliches Handeln. Dieser breiten Themenpalette wird mit der neuen Schriftenreihe „Naturschutz und Biologische Vielfalt“ ein gemeinsames Publikationsmedium zur Verfügung gestellt .

Bei der aktuellen Diskussion um Risiken der Agro-Gentechnik werden mögliche Gefahren für die Biologische Vielfalt noch zu wenig beachtet. Das BfN beginnt daher die neue Schriftenreihe sehr bewusst mit dem Thema „Naturschutz und Gentechnik“, zu dem auch künftig regelmäßig Beiträge erscheinen werden. Dem BfN kommt im Rahmen des Gentechnikgesetzes die Aufgabe zu, Auswirkungen der Freisetzung und des Inverkehrbringens von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) naturschutzfachlich zu bewerten.

Für die Einschätzung der Nutzung von gentechnisch veränderten Organismen sind standardisierte Bewertungsgrundlagen und eine einheitliche Definition des Begriffs „Ökologischer Schaden“ notwendig. Hierzu werden im vorliegenden Werk Anregungen aus internationaler Sicht gegeben. In die Beiträge sind Ergebnisse aus unterschiedlichen Forschungsrichtungen – wie beispielsweise der Risikoforschung und der Ethik – eingeflossen. Somit liefert diese Zusammenstellung von Beiträgen eine gute Grundlage für die Erarbeitung von Bewertungskriterien für gentechnisch veränderte Organismen aus Naturschutzsicht.

Bezugsquelle:
Broder Breckling & Richard Verhoeven: Risk Hazard Damage – Specification of Criteria to Assess Environmental Impact of Genetically Modified Organisms.
2004, 256 Seiten, Euro 20,- Landwirtschaftsverlag (Münster) ISBN 3-7843-3901-8

Media Contact

Franz August Emde idw

Weitere Informationen:

http://www.bfn.de

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