Gefaehrliche Chemikalien verboten

Bundeskabinett verbietet Einsatz von chromathaltigem Zement sowie von Nonylphenol und Nonylphenolethoxylat

Das Bundeskabinett hat in seiner heutigen Sitzung einer Verordnung zugestimmt, mit der die Anwendung von zwei gefährlichen Chemikalien verboten wird. Die vorwiegend in Reinigungs- und Waschmitteln eingesetzten Nonylphenole und Nonylphenolethoxylate wirken besonders giftig auf Wasserorganismen. Mit dem Verbot chromathaltiger Zemente soll die sogenannte „Maurerkrätze“, eine im Baugewerbe besonders häufig auftretende Hauterkrankung, eingedaemmt werden.

Mit der beschlossenen Verordnung wird eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates in deutsches Recht umgesetzt. Deutschland hat sich im Rahmen der Beratungen auf EU-Ebene massgeblich für diese Regelungen eingesetzt. Das Verbot von gesundheitsgefährlichem chromathaltigem Zement geht sogar auf deutsche Initiative zurueck. Der Bundesrat muss der Verordnung noch zustimmen.

Nonylphenolethoxylate (NPE) werden vornehmlich als Tenside und Emulgatoren eingesetzt. Durch biologischen Abbau werden die nur schwer abbaubaren Nonylphenole (NP) gebildet. Sie gelangen über industrielle und kommunale Abwässer in die Gewässer. Seit 1986 besteht eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie zum Verzicht auf Alkylphenolethoxylate (APEO), zu denen auch NPE zaehlt, in Haushaltswasch- und -reinigungsmitteln. Die Selbstverpflichtung wurde 1992 auf industrielle Reinigungsmittel erweitert. Trotzdem findet sich NP nicht nur in Gewässern sondern auch in zahlreichen Lebensmitteln. Neuere Studien errechnen in Deutschland eine Aufnahmemenge von 7,5 Mikrogramm pro Person und Tag.

Ziel des Verbotes von chromathaltigem Zement ist, die sogenannte „Maurerkrätze“, die mit Abstand häufigste Berufskrankheit im Baugewerbe, einzudämmen. Neben dem persönlichen Leid der Betroffenen verursacht die Erkrankung hohe Kosten durch Berufsunfähigkeit sowie für die Behandlung und Rehabilitation. Ursache der Hauterkrankung ist das Kontaktallergien auslösende Chromat im Zement. Untersuchungen belegen, dass durch die Verwendung chromatarmer Zemente die Zahl der durch Kontakt mit Zement verursachten Hautekzeme stark zurückgeht.

Media Contact

Michael Schroeren BMU-Pressereferat

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer