Umweltorganisation baut Diesel-Rußfilter in Altwagen ein

Heftige Kritik an Weigerung der deutschen Autoindustrie

Die Umweltorganisation Greenpeace hat an einem gebrauchten Mercedes C 220 Diesel gezeigt, dass der Krebs auslösende Dieselruß schon lange aus den Abgasen deutscher Pkw gefiltert werden könnte. Bisher argumentierten die Autohersteller damit, dass ein nachträglicher Einbau von Rußfiltern in Dieselautos nicht möglich wäre. In Stuttgart zeigte die Umweltschutzorganisation, dass auch ein nachträglich eingebauter Filter nur noch ein Zehntausendstel der Partikel aus dem Auspuff lässt.

Während herkömmliche Diesel-Autos auf dem Filterpapier einen schwarzen Rußfleck hinterlassen, waren nach dem Filtereinbau nur wenige Spuren zu sehen. Mit diesem Projekt widerlegt die Umweltorganisation die Behauptung der deutschen Autohersteller, die eine Nachrüstung bereits ausgelieferter Pkw für nicht machbar erklärte.

Deutsche Diesel-Pkw stoßen jedes Jahr fast 9.000 Tonnen Ruß aus. Er verursacht jährlich mehrere tausend Todesfälle durch Lungenkrebs und wahrscheinlich ein Mehrfaches davon an anderen Gesundheitsschäden, vorwiegend Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Führende Experten, darunter der Sachverständigenrat der Bundesregierung, betrachten die Partikel im Dieselruß als das wichtigste Problem der Luftverschmutzung. Es ist die Anzahl der besonders kleinen Rußpartikel, die den Diesel so gefährlich macht. Diese haben in der letzten Zeit nicht ab-, sondern zugenommen.

Nach Angaben der Umweltorganisation würde der Einbau in deutschen Pkw keine wesentlichen Mehrkosten verursachen. Das Testfahrzeug wurde mit einem Rußfilter französischer Bauart versehen wie er auch in Gabelstaplern und in einigen Modellen von Citroen und Peugeot seit zwei Jahren verwendet wird. Kostspielige Entwicklungen waren nach Angaben von Greenpeace nicht notwendig. Die Umweltorganisation fordert die Politik auf, rasch zu handeln und die gesetzlichen Bestimmungen dahin gehend zu ändern, dass der Einbau solcher Filteranlagen verpflichtend wird.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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