Verbesserung der Lebensqualität von Leukämiepatienten

Dr. Susanne Saußele und ihr Team an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) verfolgen seit kurzem ein großes Ziel: Sie untersuchen in einer Studie die Lebensqualität von Leukämiepatienten.

Mit dieser Studie wollen die Leukämieexperten Aufschluss darüber gewinnen, wie sich die Lebensqualität von Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) vor und nach ihrer Therapie sowie unter verschiedenen Therapien unterscheidet. Die Ergebnisse sollen den behandelnden Ärzten künftig eine wichtige Grundlage bei Therapieentscheidungen sein.

Die José Carreras Leukämie-Stiftung fördert die auf zwei Jahre angelegte Studie mit 202.800 Euro.

„Mit unserem Projekt wollen wir dazu beitragen, Leukämiepatienten neues Wohlbefinden und damit neue Lebenskraft zu schenken“, erklärt Dr. Saußele und ergänzt: „Es gibt bisher nur wenige Studien, in denen die Lebensqualität während und nach Abschluss von verschiedenen Therapien untersucht wird. Wir wollen mit unserer Arbeit diesen wichtigen Faktor berücksichtigen.“

Im Zentrum ihrer Untersuchungen steht die Erhebung der Daten von rund 600 Patienten, die im Rahmen einer geplanten CML Studie (CML V-Studie) vor Therapiebeginn sowie drei, sechs, zwölf und vierundzwanzig Monate nach der Therapie erhoben werden. Dabei arbeiten die Wissenschaftler mit Partnern an der Universität Jena und München zusammen.

Die Erhebung der Daten erfolgt durch eine Patientenbefragung; diese wird anhand von Fragebögen der EORTC (European Organisation for Research and Treatment of Cancer) durchgeführt. Die Fragen umfassen die wichtigsten Bereiche der Lebensqualität, wie zum Beispiel das körperliche Wohlbefinden, die Bewegungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie das Schlafverhalten. Zusätzlich kommt ein ergänzender Fragebogen zum Einsatz, der spezifische, auf die Leukämieerkrankung bezogene Fragen enthält. Zudem sollen die Patienten nach ihrer Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten und zur Befolgung ihrer Anweisungen gefragt werden. In einer europäischen Kooperation soll hier ein standardisierter Fragebogen rechtsverbindlich zur Anwendung kommen.

Hintergrundinformation
Der spanische Tenor José Carreras gründete die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung im Jahre 1995 aus Dankbarkeit, dass er von seiner Leukämie-Erkrankung geheilt werden konnte, und um anderen Leukämiepatienten zu helfen. Die Stiftung ermöglicht den Bau von Forschungs- und Behandlungseinrichtungen, die Erforschung von Heilungsmöglichkeiten sowie die Arbeit von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen.
Spendenkonto:
José Carreras Leukämie-Stiftung
Konto: 319 96 66 01
BLZ: 700 800 00
Commerzbank AG München

Media Contact

Dr. Eva Maria Wellnitz idw

Weitere Informationen:

http://www.carreras-stiftung.de

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