Sicherer als Tierversuche?

Der PRIMACYT Cell Culture Technology GmbH ist es gelungen, die möglichen toxischen Wirkungen eines medizinischen Stoffes für den Menschen korrekt vorherzusagen.

Bei einer internationalen Studie wurde die toxische Unbedenklichkeit eines Wirkstoffs sowohl bei Patienten durch klinische Studien und bei Tierversuchen als auch anhand des von der Schweriner Firma entwickelten humanen Leberzellkultursystem HEPAC2 untersucht. Während die bei den Tierversuchen gemessenen Daten nicht mit den klinischen Daten übereinstimmten, konnte die toxische Unbedenklichkeit des Wirkstoffs durch das menschliche Zellkultursystem wissenschaftlich belegt werden.

„Die erfreulichen Ergebnisse bestätigen uns auf unserem eingeschlagenen Kurs. Das humane Leberzellkulturmodell erweist sich zuverlässiger als Tierversuche. Damit sind wir einen großen Schritt weiter, um HEPAC2 langfristig als mögliche Ersatzmethode am Markt zu etablieren und die Anzahl von Tierversuchen zu reduzieren“, so Dr. Dieter Runge, Geschäftsführer der PRIMACYT Cell Culture Technology GmbH.

An der jüngst veröffentlichten internationalen Studie beteiligten sich neben dem Schweriner Unternehmen die Universität Leeds und die Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Cluster Translationale Onkologie in Wien. Dabei wurde ein Antikrebswirkstoff (cis-4-Hydroxy-L-Prolin) von der RIEMSER Arzneimittel AG als Arzneimittelentwicklungskandidat in klinischen Studien und parallel dazu an Ratten und in den menschlichen Leberzellen der PRIMACYT GmbH getestet. Die Ergebnisse der Untersuchungen können unter http://www.primacyt.de/deutsch/_download/Dickens-et-al-2008.pdf nachgelesen werden.

Um die Sicherheit bei der Entwicklung von Arzneimitteln im Vorfeld von klinischen Studien gewährleisten zu können, müssen Tierversuche vorgenommen werden. Dies ist nach geltenden internationalen Standards vom jeweiligen Gesetzgeber vorgeschrieben. Allerdings konnte in einer kürzlich veröffentlichten Analyse gezeigt werden, dass von 150 untersuchten Wirkstoffen der Tierversuch nur in 43 Prozent der Fälle die Wirkung des Stoffes beim Menschen zutreffend vorhersagen konnte.

Dies bestätigten auch die Resultate der gerade veröffentlichten Studie. Demzufolge wichen die Daten der Tierversuche nicht nur von denen der klinischen Studie und des menschlichen Leberzellkultursystems ab. Die Tierversuche allein hätten sogar die falsche Schlussfolgerung zugelassen, dass der untersuchte Wirkstoff für den Menschen eine begrenzt giftige Wirkung aufweisen könnte.

Die PRIMACYT Cell Culture Technology GmbH mit Firmensitz im Technologie- und Gewerbezentrum in Schwerin ist ein Service-Anbieter für die Pharma- und Biotechindustrie im Bereich der in vitro (in vitro = außerhalb des lebenden Organismus) Technologien. Als zentrales Produkt werden menschliche und tierische Leberzellen als biosensorische Systeme für pharmakologisch-toxikologische Untersuchungen von Medikamenten und Umweltstoffen angeboten.

Durch das von PRIMACYT entwickelte humane Zellkultursystem HEPAC² sollen klinische Leberfunktionsparameter in Patienten langfristig besser als durch Tierversuche vorher bestimmt werden. Seit 2006 ist das Unternehmen GLP zertifiziert und arbeitet somit nach dem Qualitätskontrollsystem, das von den internationalen Zulassungsbehörden anerkannt und gefordert wird, wenn es um die Akkreditierung von neuen Medikamenten geht.

Ansprechpartner
PRIMACYT
Cell Culture Technology GmbH
Dr. Dieter Runge
Hagenower Straße 73, 19061 Schwerin
T +49 385-39 93-600
E dieter.runge@primacyt.de
BioCon Valley GmbH
Dr. Heinrich Cuypers
Walther-Rathenau-Straße 49 a, 17489 Greifswald
T +49 3834-515 108, F +49 3834-515 102
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