Pinkwart: Innovationsbericht 2009 bestärkt uns bei der Aufholjagd zum Innovationsland Nr. 1

Nordrhein-Westfalens Aufholjagd zum Innovationsland Nr. 1 in Deutschland hat weiter Fahrt aufgenommen.

Zu diesem Ergebnis kommt der Innovationsbericht 2009, den das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft jetzt herausgegeben haben. Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart hat den unabhängigen Expertenbericht heute in Düsseldorf vorgestellt: „Die wichtigen Innovationsindikatoren zeigen in Nordrhein-Westfalen nach oben“, sagte Pinkwart. Seit 2006 untersucht der Bericht jährlich im Auftrag der Landesregierung, wie sich das Innovationsklima in den Bereichen Hochschule, Forschung und Entwicklung sowie Gründungen und Patente entwickelt hat.

Hochschule:

Der Innovationsbericht stellt die Steigerung der Absolventenquote in Nordrhein-Westfalen heraus. Von 20,7 Prozent in 2004 ist die Absolven-tenquote in 2007 auf 25,2 Prozent angestiegen und liegt damit über dem Bundesdurchschnitt (23,4 Prozent) und vor Bayern (21,6 Prozent) und Baden-Württemberg (24,4 Prozent). Mit Blick auf den Fachkräftemangel ist außerdem erfreulich, dass sich immer mehr Absolventen für eine Promotion in den Ingenieurwissenschaften entscheiden. Auch hier liegt NRW in 2007 mit 11 Prozent aller Promotionen deutlich vor Baden-Württemberg (7,5 Prozent) und Bayern (vier Prozent). Der Bericht sieht aber auch Verbesserungsbedarf, beispielsweise beim Übergang zwischen Schule und Hochschule.

Forschung und Entwicklung (FuE):

Im Bereich von FuE hebt der Bericht die „beachtliche Steigerung“ der Beschäftigung hervor. 2007 waren in Nordrhein-Westfalen insgesamt 81.583 Menschen in FuE tätig, was im Vergleich zu 2005 eine Steigerung von 6 Prozent bedeutet (Bundesdurchschnitt 5,3 Prozent). Allein im Bereich der Wirtschaft sind zwischen 2005 und 2007 rund 4.600 neue Jobs hinzugekommen, das entspricht einem Plus von 11 Prozent. Die Gesamtinvestitionen in FuE sind in den Jahren 2005-2007 von 8,741 auf 9,417 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus von rund 730 Millionen Euro oder einer Steigerung um 8,4 Prozent. Da das Brut-toinlandsprodukt (BIP) im Vergleichszeitraum konjunkturbedingt stark anstieg, lag die FuE Quote relativ zum BIP bei 1,8 Prozent, was im Vergleich zu 2005 eine Steigerung von 0,01 Prozentpunkten bedeutet. Die FuE-Aufwendungen der Wirtschaft sind im Zeitraum von 2005 auf 2007 um 586 Millionen Euro (plus 11 Prozent) angewachsen. Hervorzuheben ist dabei der Anteil der Investitionen in Spitzentechnologien. Hier stiegen die Aufwendungen in NRW von 23 Prozent in 2005 auf 25,2 Prozent in 2007. Damit liegt NRW nun hinter Bayern und vor Baden-Württemberg auf Rang 2. Der Bund hat in 2008 in NRW mehr Geld in FuE investiert als in jedem anderen Bundesland. Insgesamt flossen 1,875 Milliarden Euro nach NRW, das damit Baden-Württemberg deutlich überholt hat.

Gründungen und Patente:

Bei den technologiebasierten Gründungen liegt Nordrhein-Westfalen im Jahr 2008 mit 47.100 Gründungen – davon 6.600 alleine im Hightech-Bereich – deutlich vor Bayern mit 34.300 Gründungen und Baden-Württemberg mit 22.100 Gründungen. Zwar mussten alle Vergleichsländer in 2008 einen Rückgang der Gründungen hinnehmen. Dieser fällt für Nordrhein-Westfalen mit einem Minus von 1,1 Prozent gegenüber 2007 im Vergleich zu Bayern mit einem Minus von 4,3 Prozent und Baden-Württemberg mit einem Minus von 13,6 Prozent sehr moderat aus. In 2008 wurden aus NRW zudem 4.811 Patente beim Europäischen Patentamt angemeldet. Das ist zwar ein leichter Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, allerdings sieht der Bericht hier noch Aufholbedarf gegenüber Bayern und Baden-Württemberg. Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen konnten ihre Patentanmeldungen im Vergleich zu 2005 mehr als verdoppeln. In 2008 wurden aus den nordrhein-westfälischen Hochschulen 135 Patente eingereicht – erstmals mehr als aus den Hochschulen Bayerns und nur zwei Patente weniger als Baden-Württemberg.

Media Contact

André Zimmermann idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer