Physiker berechnen Finanzkrise

Crashs gehören zum Finanzmarkt. Die Krise 2008 ist auch kein Zufall, sondern die Folge der Trends an diesen Märkten. Das ergab eine Studie am Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Neuartig an der Studie: Die Forscher nutzen nicht die Methoden der Wirtschaftswissenschaften, sondern der Physik.

Das Fazit: Trends bauen sich auf allen Zeitebenen nach einer ganz bestimmten Gesetzmäßigkeit auf und ab. Der Physiker rechnet anders als ein Ökonom: „Nach ökonomischer Theoriebildung hätte es gar nicht zur Finanzkrise kommen dürfen“, sagt er im Gespräch mit pressetext. In effizienten Märkten dürften keine Blasen oder Zusammenbrüche entstehen. „In der Realität sind Finanzmärkte allerdings wesentlich komplexer“, erklärt Preis.

Anleger folgen dem Herdentrieb

Der Physiker beobachtet seit Jahren die Finanzmärkte mit den Augen des Naturwissenschaftlers. Die ökonomische Herangehensweise kann das komplexe Marktgeschehen häufig nicht abbilden. Die Physik bietet Werkzeuge, um derart komplizierte Systeme beschreiben zu können. Preis hat eine Gesetzmäßigkeit gefunden, die das Verhalten von Finanzmärkten im Zeitablauf beschreibt. Wenn sich ein Trend oder eine Blase aufbaut, steigt das Transaktionsvolumen stark an. Im extremen Fall kommt dann der Crash.

„Wir können messen, dass die Zeitintervalle zwischen den Transaktionen immer kürzer werden, wenn ein Trendwendepunkt näher rückt“, erklärt Preis. Die Anleger folgen dem Herdentrieb und springen auf den Boom auf. „Da ist eine gewisse Gier vorhanden, wenn die sehen, dass sich ein Preis gut entwickelt“, erklärt Preis.

Media Contact

Oranus Mahmoodi pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.physik.uni-mainz.de

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