Deutsche Studie: Große Gesundheitsgefahr für dicke Kinder

Dicke Kinder werden nicht nur kranke Erwachsene – sie sind in jungen Jahren schon gesundheitsgefährdet. Übergewicht und Adipositas führen bereits im frühen Kindesalter zu ausgeprägten pathologischen Veränderungen, die zur Entwicklung generalisierter Gefäßschäden als Frühform einer Atherosklerose (Arterienverkalkung) beitragen.

Das zeigt eine aktuelle Studie des Herzzentrums der Universität Leipzig, die heute beim Europäischen Kardiologenkongress in Barcelona präsentiert wurde. „Das erklärte Ziel muss sein, bereits im frühen Kindesalter effiziente Strategien der Primär- und Sekundärprävention zu etablieren, um die Häufigkeit von Adipositas bei Kindern zu reduzieren“, betonte Studienleiterin Priv.-Doz. Dr. Sandra Erbs. „Neben einer engen Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen und Eltern sollte hier nicht nur das Ernährungsverhalten geschult, sondern insbesondere die körperliche Aktivität erhöht und das Freizeitverhalten der Kinder beeinflusst werden.“

Im Rahmen der derzeit noch laufenden Leipziger Studie wurden bisher 80 übergewichtige oder adipöse Kinder und 60 normalgewichtige Kinder mit durchschnittlich zwölf Jahren untersucht. Erstmals hat sich dabei gezeigt, dass der mittlere systolische Blutdruck bei stark übergewichtigen Kindern durchschnittlich um acht mmHg höher ist als bei normalgewichtigen Kindern. Bei einem Glukosetoleranz-Test ergaben sich bei den adipösen Kindern Hinweise für einen Glukosestoffwechsel als Vorstufe eines Diabetes mellitus. Auch bei verschiedenen Messparametern, die den Zustand der Gefäße darstellen, schnitten die dicken Kinder wesentlich schlechter ab als ihre normalgewichtigen Altersgenossen.

Quelle: Erbs et al, Generalized vascular damage and impaired endogenous regenerative capacity in children with obesity; ESC 2009 Abstract No 3528

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