Brustkrebs: Neue Studie deckt steigendes Risiko auf

Erblicher, einseitiger Krebs erhöht Wahrscheinlichkeit

Das Risiko, Krebs in der gesunden Brust zu bekommen, steigt bei Frauen mit diagnostiziertem erblichen, einseitigen Brustkrebs deutlich an. Das haben schwedische Wissenschaftler in einer Studie nachgewiesen, die Mitte März im Fachmagazin Cancer veröffentlicht wird. Katarina Shahedi und ihren Kollegen vom Karolinska Institut ist es gelungen, zu zeigen, dass Frauen mit dieser Art von Brustkrebs bis zu sechs Mal häufiger ein Geschwür in der zweiten Brust entwickeln, als es gesunde Frauen für einen Ersttumor haben. Der Beitrag des erblichen Brustkrebs für Tumore in der zweiten Brust sei bisher wenig verstanden und übersehen worden, so das schwedische Froscher-Team.

Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler die Daten von 120 Familien und 204 Frauen mit einseitigem Brustkrebs aus. Dabei stellte sich heraus, dass besonders das Langzeitrisiko für einen Tumor in der zweiten Brust beträchtlich hoch ist. Innerhalb von fünf Jahren haben sechs Prozent der Brustkrebs-Patientinnen ein weiteres Geschwür bekommen, während bei einer Kontrollgruppe nur zwei Prozent eine Tumorentwicklung aufwiesen. Innerhalb von 20 Jahren stieg die Wahrscheinlichkeit, verglichen mit fünf Prozent bei der Kontrollgruppe, bei den Krebspatientinnen auf 27 Prozent an.

Überdies fanden die Forscher heraus, dass die Krebswahrscheinlichkeit vom Alter der Frau abhängt: Für Frauen unter 50 Jahren betrug das Risiko 40 Prozent, für Frauen über 50 Jahren nur 10 Prozent. Diese Tatsache schreiben die Wissenschaftler der hormonellen Umstrukturierung bei der Menopause zu. Frauen, die sich einer hormonellen Therapie unterzogen haben, hatten ein geringeres Risiko für einen Tumor in der zweiten Brust. „Die Studienergebnisse zeigen, dass es wichtig ist, das Risiko zu kennen und darüber zu informieren“, so Shahedi und ihre Kollegen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 45.000 Frauen an Brustkrebs.

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Lisa Hartmann pressetext.austria

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