Enormes Potenzial für Sicherheitstechnik in Mittel- und Osteuropa

Der mittel- und osteuropäische Markt für Sicherheitssysteme zum Einsatz in Industrie und Handel soll weiter wachsen und dabei von der dynamischen Entwicklung der Volkswirtschaften in den meisten EU-Beitrittsländern der Region profitieren. Nach einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan soll der Gesamtmarkt, auf dem im Jahr 2003 ein Umsatz von 865 Millionen US-Dollar erwirtschaftet wurde, bis zum Jahr 2010 ein Volumen von 2,126 Milliarden US-Dollar erreichen. Das entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 13,7 Prozent pro Jahr.


Zu dieser Expansion tragen verschiedene Faktoren bei. Eine wichtige Rolle spielt das erhebliche Wachstumspotenzial der aufstrebenden Volkswirtschaften in den meisten mittel- und osteuropäischen Ländern. Das Wachstum des Sicherheitsmarktes wird vor allem von solchen schnell wachsenden Sektoren wie dem Einzelhandel und dem Bankwesen angetrieben und bietet Chancen für Anbieter, die Aufträge bevorzugt behandeln und die Nachfrage zur richtigen Zeit befriedigen können.

Das investitionsfreundliche Klima, das sich durch neue Verbrauchergruppen, interessante Geschäftschancen, niedrige Lohnkosten, Privatisierung von Staatsbetrieben und Konsolidierung mit der Weltwirtschaft auszeichnet, zieht auch Investitionen ausländischer Firmen an, was dem Sicherheitsmarkt zugute kommt.

Öffentlicher Sektor bietet enormes Potenzial

Daneben planen die EU-Beitrittsländer erhöhte Investitionen des öffentlichen Sektors. Der gewaltige und bis jetzt unerschlossene Zielmarkt der öffentlichen Einrichtungen bietet ein enormes Potenzial für elektronische Sicherheitseinrichtungen. Die zu erwartende finanzielle Unterstützung der EU für die lokale Verwaltung in den neuen Mitgliedsländern soll sich ebenfalls auf die Investitionen in elektronische Sicherheitsmaßnahmen auswirken.

Der Bauboom, vor allem im gewerblichen Sektor, schlägt sich in einer steigenden Nachfrage nach Sicherheitsausrüstungen für neue Bürogebäude, Lagerhäuser und Supermärkte nieder, da die Länder, die der EU beigetreten sind oder noch beitreten wollen, bemüht sind, ihre Sicherheitsstandards an das westeuropäische Niveau anzugleichen.

Es besteht auch immer noch ein Bedarf an einer grundlegenden Sicherheitsausstattung wie Videoüberwachung (CCTV – closed-circuit television) in Banken, in Geschäften und an anderen öffentlichen Orten, der aufgrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten in der Vergangenheit noch nicht befriedigt werden konnte. Die Deckung dieses Bedarfs nach Erstinstallationen dürfte ebenfalls zum Marktwachstum beitragen.

Außerdem lässt die Zunahme der Kriminalität aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und des niedrigen Einkommens nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes das Interesse an Sicherheitsmaßnahmen steigen.

Geringe Kaufkraft und billiges Wachpersonal bremsen Investitionen

Diese positiven Trends sollen insgesamt stärker ins Gewicht fallen als wachstumshemmende Faktoren wie die niedrige Kaufkraft, das Fehlen von Standards und das Überangebot an Wachpersonal.

In der Tat ist die Kaufkraft in Mittel- und Osteuropa, vor allem in Russland und der Ukraine, wesentlich niedriger als in Westeuropa. Die Region ist von hohen Arbeitslosenraten (über 18 Prozent in Polen und der Slowakei) und niedrigen Durchschnittseinkommen gekennzeichnet, die zusätzliche Investitionen wie etwa in Sicherheitssysteme verhindern. Die Situation im kommerziellen und im industriellen Sektor ist ähnlich. Investitionen in die Sicherheit genießen eine niedrige Priorität.

Zugleich steht in Ländern wie Polen, Russland und Ungarn ein Überangebot an Wach- und Sicherheitspersonal zur Verfügung. Für die Unternehmen ist es viel billiger, Wachpersonal zu Durchschnittslöhnen einzustellen, als ganze Gebäude mit hochmodernen und teuren Sicherheitssystemen auszustatten. Allerdings dürften die von den Beitrittsländern umzusetzenden Vorschriften zur Erhöhung der Sicherheit in öffentlichen Gebäuden und am Arbeitsplatz auch die Installation elektronischer Sicherheitsanlagen stimulieren.

„Dabei sollen die Segmente Videoüberwachung und Brandmeldung das größte Umsatzvolumen erreichen, während die Bereiche Einbruchmeldung und Zugangskontrolle am schnellsten wachsen sollen“, erläutert Beatrice Nae, Branchenanalystin bei Frost & Sullivan.

Polen, Tschechien und die Slowakei sind gegenwärtig die größten Ländermärkte, gefolgt von Russland und Ungarn.

Bisher wird der größte Teil der Sicherheitsausrüstungen, die in Mittel- und Osteuropa zum Einsatz kommen, von Herstellern in Westeuropa und den USA bezogen. Aber Marktführer wie Siemens, Bosch, Tyco und Honeywell dürften sich zunehmend mit einer Nachfrage nach billigeren Produkten niedrigerer Qualität konfrontiert sehen, wie sie von einheimischen oder asiatischen Herstellern angeboten werden.

Dennoch sollen die wachsende Zahl einheimischer und ausländischer Anbieter, die dynamische Veränderung der Marktanteile und die Einführung neuer Produkte das Wachstum des Marktes für Sicherheitssysteme insgesamt stimulieren. Nae stellt denn auch abschließend fest: „Die Entwicklung des mittel- und osteuropäischen Marktes für Sicherheitssysteme im industriellen und kommerziellen Bereich geht zwar von einem sehr niedrigen Niveau aus, die Wachstumsraten sollen jedoch erheblich über denen des Bruttosozialprodukts liegen.“

Titel der Analyse: Frost & Sullivan’s Analysis Of The Central and Eastern European Industrial and Commercial Security Market (Report B271) Preis der Analyse: Euro 7.140,–

Media Contact

Stefan Gerhardt Frost & Sullivan

Weitere Informationen:

http://www.frost.com

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