50-jährige Nichtraucher leben um zehn Jahre länger als rauchende Altersgenossen

50-jährige Nichtraucher haben eine um etwa zehn Jahre längere Lebenserwartung als gleichaltrige Raucher. Zusätzliche Effekte können durch veränderte Ernährungsgewohnheiten und die medikamentöse Behandlung von Risikofaktoren wie erhöhte Blutdruck- und Cholesterinwerten erzielt werden. Das sind die neuesten Ergebnisse der Whitehall-Studie, die Dr. Robert Clarke (University of Oxford, GB) auf dem Kongress der European Society of Cardiology (ESC) in München vorstellte.

Die Whitehall-Studie hat 1968 bis 1970 damit begonnen, 19.000 Londoner städtische Angestellte männlichen Geschlechts und mittleren Alters bis heute regelmäßig zu untersuchen. Von den in den folgenden 35 Jahren 13.442 verstorbenen Studienteilnehmer (71 Prozent) verstarb jeder zweite an Gefäß-Erkrankungen. Zu Beginn der Untersuchung betrug der Unterschied der Lebenserwartung von 50-jährigen Nichtrauchern gegenüber Rauchern 6,3 Jahre. Hatten Nichtraucher keine Risikofaktoren wie hohe Blutdruck- oder Blutfettwerte, betrug der Abstand sogar zehn Jahre.

Im Vergleich zu den Zahlen von 1970 verringerte sich die Sterblichkeit aufgrund von Gefäß-Krankheiten in den 1980er Jahren um 24 Prozent, in den 1990er Jahren um 44 Prozent und zwischen 2000 und 2005 um 56 Prozent. „Die Verlängerung der Lebenserwartung ist in erster Linie Ausdruck veränderter Rauchgewohnheiten“, erklärt Dr. Clarke. Von den drei Risikofaktoren Rauchen, hoher Blutdruck und Fettstoffwechselstörung erweist sich einmal mehr der überproportionale Einfluss des Rauchens auf die Lebenserwartung.

Rauchverbote sollen beim Aufhören unterstützen

„Diese Ergebnisse sollten einmal mehr die persönliche Motivation fördern, mit dem Rauchen aufzuhören“, so Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin), Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). „Generelle Rauchverbote in geschlossenen öffentlichen Orten unterstützen hoffentlich dabei.“

Der Kongress der European Society of Cardiology (ESC) findet vom 30. August bis 3. September 2008 in München statt. Erwartet werden rund 30.000 Teilnehmer. Der Kongress ist der größte Medizin-Kongress Europas, präsentiert werden rund 3500 wissenschaftliche Arbeiten.

Information und Kontakt
B&K Medien- und Kommunikationsberatung; Dr. Birgit Kofler, Mag. Roland Bettschart

ESC Press Office: 0049-89-949-27055; Mobil: 0043-676-6368930, 0043-676-6356775; Büro Wien: 0043-1-3194378-12; Fax: 0043-1-3194378-20; E-Mail: kofler@bkkommunikation.com, bettschart@bkkommunikation.com

Media Contact

Christiane Limberg idw

Weitere Informationen:

http://www.escardio.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer