Statusseminar des BMU-Förderprogramms zur Optimierung der energetischen Biomassenutzung

Biomasse wird in der zukünftigen Energiebereitstellung aufgrund ihres breiten Einsatzspektrums und ihrer guten Speicherfähigkeit eine tragende Rolle spielen.

Ohne Effizienzsteigerung und eine Optimierung der Energieerzeugung aus Biomasse sind die deutschen Ausbauziele für erneuerbare Energien und das ambitionierte Ziel einer Treibhausgasreduktion von 40 % bis 2020 (gegenüber 1990) nicht erreichbar. Innerhalb des Forschungsprogramms „Optimierung der energetischen Biomassenutzung“ tragen über 45 Verbünde bzw. 90 Einzelvorhaben mit ihren Studien, Messprogrammen, Vernetzungsinitiativen und Pilotanlagen dazu bei, die energetische Biomassenutzung weiter voranzubringen.

Auf der internen, zweitägigen Veranstaltung in der Hauptstadt werden die ersten Zwischenergebnisse vorgestellt. So wurde beispielsweise im Vorhaben „Optimierte Energetische Nutzung eines nassen Abfalls (Biertreber) durch die Kombination biologischer, mechanischer und thermischer Verfahren“ (FKZ:03KB038) erfolgreich nachgewiesen, dass aus dem eingesetzten nassen Material Biertreber innerhalb der Vergärung im Presswasser bis 700 m3 Biogas pro Tonne erzielt wurden.

Eine industrielle Umsetzung ist in Vorbereitung. Auch die „Biomass-to-Gas-Plattform“, die die Herstellung von SNG mittels des AER-Prozesses erforscht, präsentiert ihre Untersuchungen zur Heißgasreinigung, zur Flexibilisierung von Brennstoffen, zur Verklebung von Bettmaterialien sowie zur Schließung von Stoffkreisläufen. Diese Verfahrensoptimierungen werden bald in einer Pilotanlage umgesetzt.

Darüber hinaus stellen sich die neuen Vorhaben der Phase II des Förderprogramms vor. Ein strategisch wichtiges Vorhaben ist das Projekt BioKommunal (FKZ: 03KB040), das den Aufbau eines bundesweiten Bioenergie-Netzwerks auf kommunaler Ebene verfolgt. In die Anwendung geht u. a. das Vorhaben zur „Entwicklung eines neuartigen energie- und rohstoffeffizienten Entschwefelungssystems für die Erzeugung von Bio-Erdgas“ (FKZ: 03KB041). Auch die dezentrale Holzvergasung im Kraftwerksmaßstab mit einer gekoppelten Mikrogasturbine wird innerhalb des Förderprogramms in einem Vorhaben (FKZ: 03KB44) untersucht und erprobt.

Die Forscherinnen und Forscher haben auf dem 2. Statusseminar die Möglichkeit, Informationen auszutauschen und in Arbeitsgruppen spezielle Themen zu vertiefen. Der Diskurs setzt sich anschließend im Rahmen einer Podiumsdiskussion fort. Dabei werden Handlungsempfehlungen ausgesprochen und Vernetzungspotenziale und Synergien im gesamten Bioenergiesektor sowie weiterer Bedarf an Forschung und Entwicklung identifiziert.

Das Forschungsprogramm:
Im April 2009 startete das mit 30 Millionen Euro unterstützte Förderprogramm zur Optimierung der energetischen Nutzung von Biomasse. Eine Vielzahl von Forschungsverbünden und Einzelvorhaben arbeitet seither aktiv an unterschiedlichsten Themen zur Nachhaltigkeit von Biomasse als Energieträger, für eine klimaeffiziente Strom- und Wärmeerzeugung, zur Gewinnung von Biokraftstoffen, zur Einspeisung von Biomethan in das europäische Erdgasnetz sowie zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Biomasse. Die praktische Forschungsarbeit umfasst zunächst die Erstellung einer belastbaren Datenbasis, die Identifizierung von Optimierungsansätzen sowie die Erarbeitung von Konzepten und Machbarkeitsstudien. In der im August 2010 begonnenen Phase II erfolgt eine Fokussierung des Forschungsprogramms auf anwendungsorientierte Forschung, die Erprobung vielversprechender Pilotanlagen und aussichtsreicher Optimierungsansätze. Das Deutsche BiomasseForschungsZentrum begleitet das gesamte Förderprogramm wissenschaftlich. Diese Begleitung beinhaltet Vernetzungsaktivitäten innerhalb und außerhalb des Förderprogramms sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Mit der fachlichen und administrativen Koordination des Förderprogramms hat das BMU den Projektträger Jülich (PtJ) beauftragt.
Kontakt:
Deutsches BiomasseForschungsZentrum (DBFZ)
Angela Gröber – Öffentlichkeitsarbeit/Bereich Bioenergiesysteme
Torgauer Straße 116
04347 Leipzig
Telefon: +49 (0) 341-2434-457
E-Mail: angela.groeber@dbfz.de

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Antje Sauerland idw

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