IFA Trend 2006: Portable Navigationssysteme

Einer der großen Trends für den Bereich Infotainment im Fahrzeug, der auf der IFA gezeigt wird, ist der, der portablen Navigation. Entsprechend stellt VDO Dayton auf der Internationalen Funkausstellung das MS 2110 aus. Das Unternehmen geht aber in Zukunft noch einen Schritt weiter: Immer mehr mobile Geräte für Navigation, Kommunikation und Unterhaltung die fest eingebaute Fahrzeugausrüstung erweitern.

Deshalb hat Siemens VDO den „Media Hub“ entwickelt. Damit können externe Infotainment-Systeme über eine Bluetooth-Verbindung, USB oder andere gängige drahtgebundene Schnittstellen mit dem Anzeige- und Bediensystem des Fahrzeugs vernetzt werden. Was für Telefonate und Musik bereits heute funktioniert, präsentiert Siemens VDO nun erstmals auch für die elektronische Routenführung. Dabei wird die Anzeige vom kleinen Display des Mobiltelefons auf den Monitor im Cockpit des Wagens übertragen. Die Bedienung durch den Fahrer erfolgt sicher und komfortabel mit den Multifunktionstasten am Lenkrad. Auch die Übertragung von TV-Empfang, Video-Download oder Computerspielen auf das Entertainment-System im Fond des Wagens ist mit der universellen Lösung von Siemens VDO denkbar.

Der technische Fortschritt bei tragbaren Infotainment-Geräten nimmt stetig an Geschwindigkeit zu. Insbesondere Mobiltelefone haben sich deshalb in wenigen Jahren vom reinen Kommunikationsgerät zum tragbaren Organizer und Unterhaltungsgerät entwickelt. Sie spielen die Lieblingsmusik ihres Besitzers oder weisen ihm als kompaktes Navigationssystem den rechten Weg zum Ziel. Weitere Funktionen wie TV-Empfang, Video-Download oder Gaming sind bereits absehbar. Und auch bei anderen portablen Geräten vom MP3-Player bis zum Handheld-Computer erwarten Experten eine Vielzahl derartiger Infotainment-Optionen.

Damit Autofahrer die Möglichkeiten dieser mobilen Geräte in Zukunft sicher, ergonomisch und komfortabel auch im Fahrzeug nutzen können, arbeitet Siemens VDO intensiv an einer Integration der externen Funktionen in das Human Machine Interface (HMI) des Autos. Ziel ist es, die mobilen Infotainment-Anwendungen so in das Anzeige- und Bedienkonzept zu integrieren, dass sich zum Beispiel Handy-Navigation oder Internet-Downloads vollständig vom Lenkrad aus bedienen und auf den Displays im Kombiinstrument darstellen lassen.

Siemens VDO hat dafür das Konzept eines „Media Hub“ entwickelt, der als universelle Schnittstelle die Verbindung zwischen externer Funktion und Fahrzeug herstellt. Ähnlich wie bei der Bluetooth-Verknüpfung vom Mobiltelefon an die Freisprechanlage wird er dann auch andere Geräte und Anwendungen auf das HMI des Autos übertragen. Dafür hat das Unternehmen neben der Bluetooth-Schnittstelle eine spezielle Software-Architektur entwickelt, mit der so genannte Proxys übertragen und im Fahrzeug implementiert werden. Diese Dienstprogramme übersetzen die „Sprache“ der externen Geräte in die „Sprache“ des Fahrzeugs und sorgen für den reibungslosen Austausch von Informationen und Befehlen. Sobald Media Hub und Mobiltelefon oder Navigationssystem einmal angemeldet und synchronisiert sind, erkennt das System die Geräte jederzeit wieder und stellt sofort beim Einsteigen und Anschalten die entsprechende Verbindung her. Neben der Anbindung über Bluetooth sind auch USB oder andere gängige drahtgebundene Schnittstellen mit dem Anzeige- und Bediensystem des Fahrzeugs vernetzbar.

Nachdem sich dieser Entwicklungsansatz bei der Telefonie bereits bewährt hat und erste Lösungen für das Musik-Streaming kurz vor der Markteinführung stehen, holt Siemens VDO nun auch die Navigation vom Handy ins Cockpit. Mit Hilfe des „Media Hub“ erfolgt zum Beispiel die Zieleingabe jetzt auch bei der mobilen Routenplanung direkt vom Lenkrad aus. Die Routenhinweise werden im Blickfeld des Fahrers angezeigt, und die Kommandos der Zielführung ertönen aus den Fahrzeug-lautsprechern, während das Radioprogramm automatisch stumm geschaltet wird.

Ähnliche Integrationen sind auch für künftige Anwendungen denkbar. Sobald Mobiltelefone tatsächlich TV-Programme empfangen können oder sich MP3-Player mit Videowiedergabe durchsetzen, können auf demselben Weg auch diese Daten ins Cockpit oder das Entertainment-System im Fond des Fahrzeugs übertragen werden.

Der Media Hub ist ein flexibler Entwicklungsansatz, für den Siemens VDO zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten sieht. Je nach Fahrzeughersteller, Markt und Modell könnte dieser individuell konfigurierbare Baustein für die Infotainment-Zukunft sowohl in die Cockpit-Anzeige- und -Bediensysteme als auch in einem Radio oder einem CD-Tuner integriert werden. Außerdem ist die direkte Anbindung eines einzelnen Bausteins an den CAN-Bus des Fahrzeugs denkbar. Die Entwicklungen am Media Hub sind bereits weit fortgeschritten und alle Prototypen voll funktionsfähig. Eine Serieneinführung wäre deshalb bereits in den kommenden Jahren möglich.

Weitere Informationen für Leser und Endkunden unter:
http://www.siemensvdo.de/contactus
Siemens VDO Automotive ist einer der weltweit führenden Automobilzulieferer für Elektronik und Mechatronik. Der zur Siemens AG gehörende Bereich erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2005 (30.9.2005) einen Umsatz von 9,6 Milliarden Euro.

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Eva Appold Siemens AG

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