Blutfluss überprüfen bei Schlaganfall-Behandlung

Auf diese Weise können sie unmittelbar auf Veränderungen der Blutgefäße reagieren und richtige Maßnahmen schneller ergreifen. Bisher kann man den Durchblutungszustand des Gehirns nur vor der Behandlung mit Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MR) detailliert feststellen. Die Lösung kombiniert zwei Methoden und könnte die Zeit zwischen Diagnose und Behandlung verkürzen.

Ein Schlaganfall ist eine unzureichende Durchblutung des Gehirns, die das Hirngewebe dauerhaft schädigt. Je schneller ein Patient behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass möglichst wenig Hirngewebe Schaden erleidet. Die Behandlung eines Schlaganfalls wird normalerweise mit Hilfe von Röntgenaufnahmen überwacht, bei denen die Röntgenquelle auf einem C-Bogen um den Körper rotiert. Ein eingeführter Katheter löst dabei die Blutgerinnsel mechanisch oder mit Hilfe einer speziellen Substanz auf. Allerdings liefert das Röntgenbild alleine nur Informationen über die Anatomie des Gehirns und der Gefäße, so dass die Ärzte auf zuvor angefertigte CT-Bilder zurückgreifen, die das Blutvolumen im Gehirn zeigen.

Die neue Software Syngo Neuro PBV IR verbindet beide Verfahren. Sie setzt auf der Anwendung Syngo DynaCT auf, die an einem C-Bogen-System Schnittbilder durch den Körper erstellt, wie man sie von CT-Aufnahmen her kennt. Auf diese Weise können während der Behandlung auch Weichteile und Blutungen beobachtet werden. Der C-Bogen rotiert dann zweimal um den Patienten, dem zuvor ein Kontrastmittel gespritzt wurde. Die Software Syngo Neuro PBV IR erstellt über ausgeklügelte Algorithmen innerhalb von 40 Sekunden detaillierte Aufnahmen der Durchblutung des Hirngewebes.

Mit der Lösung können nicht nur Schlaganfälle behandelt werden, sie könnte auch die Therapie von Tumoren unterstützen, indem sie direkt nach der Behandlung den Durchblutungszustand des Tumors detailliert dokumentiert. (IN 2010.07.2)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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