Impf-Pflaster könnte eines Tages die Nadeln ersetzen

Ein Impf-Pflaster könnte eines Tages den Einsatz von Injektionsnadeln überflüssig und die Wirksamkeit der Immunisation zum Beispiel gegen Grippe deutlich effektiver machen. Das Pflaster enthält hunderte mikroskopisch kleiner Nadeln, die den Wirkstoff in der Haut freisetzen. Wissenschaftler der

Emory University und des Georgia Institute of Technology haben das Pflaster an Mäusen bereits getestet. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Immunreaktion sogar besser sein könnte als bei einer konventionellen Impfung.

Das Team um Sean Sullivan geht laut Nature Medicine sogar davon aus, dass das Pflaster eines Tages ermöglichen sollte, dass man sich selbst impfen kann. Jedes Pflaster enthält 100 Mikronadeln, die nur 0,65 Millimeter lang sind. Sie dringen in die äußeren Hautschichten ein und lösen sich beim Kontakt auf. Für Tests wurden die Nadeln mit einem Grippe-Impfstoff aufgeladen. Eine Gruppe Mäuse erhielt den Impfstoff mit herkömmlichen subkutanen Impfunden, eine erhielt das Pflaster. Pflaster ohne Impfstoff wurden bei einer dritten Gruppe von Versuchstieren angebracht.

Nach drei Monaten zeigte sich, dass das Pflaster bei den Tieren eine bessere Immunreaktion hervorzurufen schien. Die Tiere waren später mit der Grippe infiziert worden. Sollten weitere Tests ebenfalls erfolgreich verlaufen, könnte nicht nur die Ausbildung für die Verabreichung von Impfungen überflüssig werden, sondern auch der Schmerz bei der Injektion wegfallen. Groß angelegte Impfaktionen zum Beispiel während einer Pandemie wären ebenfalls laut BBC entscheidend einfacher durchzuführen. Es wird gehofft, dass nicht nur Impfungen gegen Grippe möglich sein werden. Ziel ist es, dass die Kosten des Pflasters jene einer Impfung mit der Nadel nicht übersteigen sollen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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