Europäische Forschergruppe will Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten verbessern

Neurofeedback-Headset für Schlaganfall-Patienten

Das mit 4,4 Millionen Euro dotierte Forschungsprojekt wird vom Siebten Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung der Europäischen Kommission finanziert.

„Millionen Menschen leben mit den Folgen eines Schlaganfalls. Wir wollen die Überwachung und Unterstützung von Patienten zu Hause verbessern, damit durch den Schlaganfall verlorene kognitive Funktionen wie Gedächtnis, Konzentrationsvermögen und Aufmerksamkeit rascher wiederhergestellt werden“, so Professor Claus Vögele, Leiter der Forschergruppe an der Universität Luxemburg.

Das Team, das im Rahmen des sogenannten CONTRAST-Projekts zusammenarbeitet, setzt sich aus sieben internationalen Partnern zusammen, darunter Biologen, Psychologen, Neurologen und die Industrie. Ziel ihrer Arbeit ist die Entwicklung eines benutzerfreundlichen Neurofeedback-Headsets, mit dem bestimmte Hirnfunktionen systematisch trainiert werden können, um eine langfristige Verbesserung kognitiver Leistungen und des psychischen Wohlbefindens zu erreichen.

Prof. Vögele, dessen Bruder einen Schlaganfall erlitt, hat aufgrund persönlicher Beweggründe großes Interesse an dieser Forschungsarbeit, um Schlaganfallpatienten zu helfen, kognitive Grundfunktionen wiederzuerlangen, die nach einem Schlaganfall oftmals verloren gehen. „Ich habe viele verpasste Gelegenheiten während seiner Rehabilitation festgestellt. Mit unseren CONTRAST-Partnern können wir neue Rehabilitationsgeräte entwickeln, die helfen, die Lücke zwischen Akutversorgung, Rehabilitation und ambulanter Behandlung zu schließen“, erklärt er.

Prof. Claus Vögele, Dr. Simone Witzmann und Cristina Campillo bilden das CONTRAST-Team, angesiedelt in der Forschungseinheit „Soziale und Individuelle Entwicklung“ (INSIDE) der Universität Luxemburg. In Zusammenarbeit mit dem Nationalen Zentrum für Rehabilitation und Wiedereingliederung (Rehazenter, Kirchberg) wollen sie mit ihrer Arbeit die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten in Luxemburg verbessern.

Internationale Partner sind die Universität Würzburg (Deutschland), die Fondazione Santa Lucia (Italien), die Universität Graz (Österreich), T-Systems ITC Iberia SA (Spanien), Hasomed Hard- und Software für Medizin GmbH (Deutschland) sowie MIND MEDIA BV (Niederlande). Weitere Informationen über CONTRAST auf www.contrast-project.eu.

Das Siebte Rahmenprogramm (RP7) für Forschung und technologische Entwicklung der Europäischen Kommission ist das Hauptinstrument der Europäischen Union für die Forschungsförderung in Europa.

Media Contact

Britta Schlüter idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose

… mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e. V.(DGRh) begrüßt einen eventuell bahnbrechenden Erfolg in der Behandlung der systemischen Sklerose…

STEETS-Modul lässt Gehhilfen sicher stehen

Eine innovative Idee. Reichlich Durchhaltevermögen in vier Jahren Entwicklungs- und Testzeit. Jetzt kommt das fertige Produkt auf den Markt. Das interdisziplinäre Start-up „STEETS“ aus drei Studierenden der Fachhochschule Dortmund sowie…

Projizierender Blinker für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

In den vergangenen Jahren konnten sich mikrooptische Projektoren für Anwendungen im Bereich Verkehr und Automotiv etablieren. Dabei ermöglichen diese Projektoren die Kommunikation von Autos mit ihrer Umgebung. Forschende des Fraunhofer-Instituts…

Partner & Förderer