Brustkrebs: Fünf genetische Hinweise entdeckt

Fünf genetische Hinweise darauf, warum bei manchen Frauen Brustkrebs in der Familie auftritt, haben Wissenschaftler der University of Cambridge identifiziert. Damit steigt die Anzahl der verbreiteten genetischen Variationen, die mit einem gering erhöhten Brustkrebsrisiko in Zusammenhang stehen auf insgesamt 18. Die in Nature Genetics veröffentlichte Studie spricht sich für eine gezielte Untersuchung und Behandlung von Frauen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko aus.

Es wird angenommen, dass eine von 20 Brustkrebserkrankungen auf vererbte Fehler bei bekannten Genen zurückzuführen ist. In Großbritannien ist Brustkrebs die am meisten verbreitete Krebsform. Jedes Jahr wird er bei mehr als 45.000 Frauen diagnostiziert. Der genaue Grund für die Erkrankung ist bis heute nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass Vererbung, Umwelt und Lebensstil eine Rolle spielen können.

4.000 Patientinnen untersucht

Für das bisher größte Projekt dieser Art untersuchten die Wissenschaftler den gesamten genetischen Code von rund 4.000 britischen Patientinnen, in deren Familien es bereits Brustkrebserkrankungen gegeben hatte. In einem nächsten Schritt wurde die DNA von weiteren 24.000 Frauen mit und ohne Brustkrebs untersucht.

Das Team um Douglas Easton fand fünf Bereiche im menschlichen Genom, die in Zusammenhang mit Brustkrebs stehen. Weitere 13 derartige Bereiche wurden bereits in der Vergangenheit identifiziert. Bekannte Risikofaktoren sind auch die Gene BRCA1 und BRCA2.

Easton erklärte gegenüber der BBC, dass sich die Wissenschaftler sicher seien, dass diese genetischen Variationen mit dem Krebsrisiko in Zusammenhang stehen. Das seien zwar noch nicht alle, sie trügen aber dazu bei, dass eines Tages das Risiko über ein genetisches Profil ermittelt werden könne. Das Wissen über die Entstehung der Krankheit und damit auch ihre Biologie vertiefe sich durch diese Forschungsergebnisse.

Betroffene Frauen werden bereits früh auf Anzeichen von Tumoren hin untersucht. Gibt es eine nahe Verwandte mit Brustkrebs werden auch genetische Tests durchgeführt. Tests für diese 18 genetischen Veränderungen, die mit Brustkrebs in Verbindung gebracht werden, werden derzeit nicht gemacht. Sie werden für rund acht Prozent der vererbten Brustkrebserkrankungen verantwortlich gemacht.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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