Bluttest spürt winzige Tumorreste auf

Wissenschaftler des Johns Hopkins Kimmel Cancer Center haben personalisierte Bluttests entwickelt, die nachvollziehbar machen, ob eine Krebsbehandlung erfolgreich ist oder ob die Krankheit zurückkehrt. Der Test identifiziert Neuanordnungen der Tumor-DNA, die für den jeweiligen Patienten spezifisch sind.

Krebserkrankung vor Scannern erkennen

In Zukunft soll dieser „genetische Fingerabdruck“ eingesetzt werden, um die winzigen Überreste eines Tumors zu erkennen. Derzeit sind derartige Verfahren äußerst kostenintensiv. Die Kosten beginnen jedoch langsam zu fallen. Das Forscherteam um Victor Velculescu hofft, dass diese Technologie eines Tages dafür eingesetzt werden kann, ein erneutes Auftreten der Krebserkrankung vor den Scannern zu erkennen.

Für die Untersuchung wurde DNA von freiwilligen Patienten auf die Neuanordnungen von großen Stücken genetischer Information hin gescannt, die in Krebszellen stattfindet. Das als Pare bekannte Verfahren wurde mit Hilfe von sechs Sätzen kanzeröser und normaler Gewebeproben von vier Patienten mit Darmkrebs und zwei Patienten mit Brustkrebs entwickelt. Es ließen sich zwischen vier und 15 Neuanordnungen von DNA in jeder der sechs Proben nachweisen.

Durch Blutproben von zwei Patienten mit kolorektalem Krebs zeigte sich, dass der Test empfindlich genug war, diese Marker oder „Fingerabdruck“-DNA zu finden, die von den Tumoren in das Blut gelangt waren. Tests bei einem Patienten zeigten, dass die Werte der Marker-DNA aufgrund der Entfernung des größten Tumors fielen. Als sie wieder begannen anzusteigen, lag nahe, dass immer noch Krebsreste vorhanden waren. Nach der Chemotherapie und einer weiteren Operation, fielen die Werte erneut.

Kosten von 3.200 Pfund

Der Test erkannte jedoch noch immer Anzeichen eines Tumors, die mit einer kleinen kanzerösen Läsion in der Leber des Patienten übereinstimmten. Noch sind weitere Untersuchungen notwendig, um sicherzustellen, dass ein derartiger Test das Wiederkehren einer Krebserkrankung korrekt erkennen kann. Derzeit sind die Kosten von rund 3.200 Pfund pro Patient ein großes Hindernis. Velculescu ist optimistisch, dass das neue Verfahren innerhalb von fünf Jahren allgemein einsetzbar sein wird.

Details der Untersuchung wurden in Science Translational Medicine http://stm.sciencemag.org veröffentlicht.

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Michaela Monschein pressetext Focusthema Pharma

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