Neue Behandlung schwerwiegender Pilzinfektionen

Eine Studie unter Leitung von Wissenschaftlern der Uniklinik Köln hat gezeigt, dass eine neuartige Therapie schwerer Pilzinfektionen ebenso erfolgreich war wie der bestehende, schlechter verträgliche Standard.

Die Ergebnisse werden in der nächsten Ausgabe von „The Lancet“ erscheinen.

Candida-Infektionen werden seit Jahren immer häufiger, die etablierten Behandlungsmethoden sind jedoch mit teils erheblichen Nebenwirkungen verbunden.

Ein weltweites Forscherteam unter der Leitung von Priv. Doz. Dr. Oliver Cornely hat der Universitätsklinik Köln die Effektivität und Sicherheit von liposomalem Amphotericin B und Micafungin gegen die häufigen Infektionen Candidämie und invasive Candidiasis verglichen.

Insgesamt 531 Patienten mit diesen Infektionen erhielten entweder Micafungin (100 mg pro Tag) oder liposomales Amphotericin B (3 mg/kg Körpergewicht pro Tag). Die Erfolgsrate war mit 89,6% in beiden Gruppen gleich hoch.

Die Effektivität der Behandlung war dabei unabhängig vom Infektionsort und Immunstatus der Patienten.

Allerdings verursachte Micafungin weniger Nebenwirkungen als liposomales Amphotericin B. Verschlechterungen der Nierenfunktion sowie Fieber und Schüttelfrost während der Infusion wurden in Zusammenhang mit liposomalem Amphotericin B beobachtet.

Die Autoren schlussfolgern: „Unsere Ergebnisse etablieren Micafungin als neue Behandlungsoption für Candidämien und invasive Candidosen.“

Sie fügten hinzu: „Micafungin hat ebenfalls eine Breitbandaktivität gegen Pilze der Gattung Aspergillus. Die Erforschung der Wirksamkeit zur Behandlung von invasiven Aspergillosen ist ein wichtiges zukünftiges Ziel.“

Bei Rückfragen:
Dr Oliver Cornely, Klinikum der Universität zu Köln, Deutschland, T: +49 (0)221-478-6494, F +49-221-478-3611, E: Oliver.Cornely@ctuc.de
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