MRT treffsicherstes Verfahren bei der Diagnose von Brustkrebs

Dabei hat Brustkrebs – wird er rechtzeitig erkannt – gute Heilungschancen. Neben der Mammographie gewinnt hier die Magnetresonanztomographie (MRT) immer mehr an Bedeutung. Sie ist das derzeit treffsicherste Verfahren beim Aufspüren von Tumorherden in der Brust. Insbesondere bei Hochrisikopatientinnen sowie in der Krebsnachsorge – bei der Unterscheidung von Narbengewebe und neuem Tumor – hat sich die MRT zunehmend etabliert.

Aktuelle Entwicklungen der MRT in der Brustkrebsdiagnostik diskutieren Radiologen aus aller Welt momentan auf dem Internationalen MRT-Symposium MR 2007 in Garmisch-Partenkirchen.

Frauen, in deren Familie Brustkrebs gehäuft auftritt, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst einmal daran zu erkranken. Ursache ist häufig ein Gendefekt. „Bei diesen Patientinnen ist ein besonders engmaschiges Netz an Früherkennungsmaßnahmen erforderlich. Die MRT ist hier deutlich treffsicherer als alle anderen Diagnoseverfahren – und sie kommt ohne Röntgenstrahlung aus“, erklärt Prof. Maximilian Reiser, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie am Klinikum der Universität München.

Für Patientinnen mit familiär gehäuftem Brustkrebs, die bereits früh mit dem Screening beginnen und besonders empfindlich auf Röntgenstrahlen reagieren, ist dies besonders wichtig. Zudem ist bei jungen Frauen das Brustgewebe dichter. Auch in diesem Fall ist die MRT der Mammographie beim Erkennen von Krebsherden klar überlegen.

Eine zentrale Bedeutung kommt der MRT ferner in der Krebsnachsorge zu. „Wenn es um die Unterscheidung von Operationsnarbe und neuem Tumor geht, stoßen Mammographie und Ultraschall häufig an ihre Grenzen. Mit der MRT dagegen lässt sich mit hoher Präzision erkennen, ob ein neuer Krebsherd entstanden ist“, so Dr. Claudia Perlet, Oberärztin und Spezialistin für Mammadiagnostik am Institut für Klinische Radiologie des Klinikums der Universität München.

Neben dieser bereits etablierten Indikation kommt die MRT in jüngster Zeit auch zunehmend vor dem operativen Eingriff zum Einsatz. Häufig wird so ein weiterer Tumor aufgespürt – eine für die anschließende Operationsplanung entscheidende Erkenntnis. „Vor einer Brustoperation sollte bei eingeschränkter mammographischer und sonographischer Beurteilbarkeit grundsätzlich eine MRT gemacht werden, damit wirklich alle Krebsherde erkannt und in einem einzigen Eingriff entfernt werden können. Das erspart der Patientin nicht nur eine zusätzliche Operation, sondern auch unnötige psychische Belastungen“, erläutert Dr. Perlet.

Technische Innovationen und neue Anwendungsmöglichkeiten der MRT in der Brustkrebsfrühdiagnostik sind Schwerpunkte auf dem Internationalen MRT-Symposium MR 2007, das vom 1. bis 3. Februar in Garmisch-Partenkirchen stattfindet. Das bereits zum 12. Mal vom Institut für Klinische Radiologie des Klinikums der Universität München veranstaltete Symposium gehört mit inzwischen mehr als 1.300 Teilnehmern zu den größten seiner Art weltweit. Es referieren international führende MRT-Experten.

Ansprechpartner für Interviewanfragen:
Silke Stark & Katrin Lewandowski
ipse Communication
Tel.: 030 288846-22
Mail: s.stark@ipse.de, k.lewandowski@ipse.de
Klinikum der Universität München
Im Klinikum der Universität München (LMU) werden an den Standorten Großhadern und Innenstadt jährlich rund 83.000 Patienten stationär und 371.000 Patienten ambulant behandelt. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über 2.400 Betten. Von insgesamt 9000 Beschäftigten sind rund 1800 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München zählt zu den größten Gesundheitseinrichtungen in Deutschland und hat im Jahr 2005 mehr als 55 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben. Das Klinikum der Universität München ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.

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Philipp Kressirer idw

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