Hirn-Scan verrät Gedanken

Zwei Forscherteams kommen zu ähnlichen Ergebnissen

Ein Forschungsteam des University College in London und der University of California in Los Angeles (UCLA) berichtet, dass es ihnen gelungen ist, Gedanken mittels Hirnscan sichtbar zu machen. In den Versuchen ist es den Forschern angeblich gelungen, festzustellen, welche Bilder die Probanden gerade betrachteten und welche Töne sie wahrnehmen konnten, berichtet BBC-Online.

Die US-Forscher haben damit den Beweis erbracht, dass Hirn-Scans auf elektrische Aktivitäten der Zellen im Hirn reagieren. Die britischen Wissenschaftler wollen mit der Methode in Zukunft gelähmten Menschen die Kommunikation ermöglichen. In den Erkenntnissen, die im Wissenschaftsmagazin Current Biology veröffentlicht wurden, hatten die Forscher Probanden jeweils zwei verschiedene Bilder gezeigt: das rot Gestreifte hielten sie vor das rechte Auge, das blau Gestreifte vor das linke. Mithilfe spezieller Brillen konnten die Probanden allerdings nur die Objekte sehen, die direkt vor dem Auge war. Das Hirn reagierte auf diese Versuche damit, dass einmal das eine Bild, dann wieder das andere bewusst wahrgenommen wurde. Die Probanden konzentrierten sich auf die beiden Farbbilder und wurden mithilfe eines Magnetresonanztomografen untersucht. Dieser machte deutlich, dass die Gehirnaktivität beim blauen Bild anders war, als jene beim roten Bild. Die Forscher konnten somit einfach sagen, welche Farbe die Probanden gerade sahen.

Die UCLA-Forscher machten etwas andere Untersuchungen: Sie interessierten sich für die Signalverarbeitung der Hörrinde (akustischer Cortex). Dabei wurden zwei Patienten Elektroden eingepflanzt, elf andere wurden im Magnetresonanztomografen untersucht, während Szenen eines Westerns vorgespielt wurde. Das Ergebnis war erstaunlich: den Forschern gelang es die Szenen genau voneinander zu unterscheiden. „Was wir nun brauchen, ist eine Spracherkennungssoftware, um zu sehen, welche Teile des Hirns spezifisch aktiv sind“, so John-Dylan Haynes vom Institut für Neurologie. Es sei noch zu früh davon zu sprechen, zu verstehen, was jemand wirklich denkt. Dennoch sieht der Forscher in Zukunft Möglichkeiten für eine solche Anwendung.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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