Antibiotika sind bei Erkältungen nutzlos
Atemwegsinfekte werden durch Viren ausgelöst gegen die das Präparat machtlos ist
Bei leichten Erkältungen und Atemwegsinfekten gleich Antibiotika einzusetzen ist schlichtweg nutzlos. Das berichten die Forscher der University of Southampton in der heute erschienen Ausgabe des Journal of the American Medical Association. „Viele Patienten mit unkomplizierten Erkältungen und Infektionserkrankungen haben einen Virus, gegen den Antibiotika machtlos sind“, erklärte Studienleiter Paul Little. Die Einnahme von Antibiotika ist dann sogar von Nachteil für die Patienten, denn der Körper entwickelt eine zunehmende Resistenz und die Wirksamkeit des Präparats nimmt ab. Infolgedessen müssen immer höhere Dosierungen verschrieben werden. Die Experten raten nun dringend zu einem bedachteren Einsatz des Wirkstoffs.
Die Ergebnisse der Studie sind für die Fachwelt nicht überraschend. Doch erstmals konnten die britischen Forscher den Beweis auch mittels einer breit angelegten Langzeitstudie erbringen. Die Forscher untersuchten 800 Patienten, die unter mehr oder weniger schweren Erkältung litten. Einem Teil der Probanden verschrieben die Experten Antibiotika zur sofortigen Einnahme. Eine weitere Gruppe sollte die Antibiotika erst zu einem späteren Zeitpunkt der Erkrankung einnehmen, während die letzte Gruppe keine Antibiotika verabreicht bekam. Little und sein Team konnten jedoch nach Ablauf von durchschnittlich drei Wochen keine Verbesserungen durch die Verschreibung des Präparats feststellen. „Bei den Versuchspersonen, die mit Antibiotika therapiert wurden, konnten wir keine gesundheitlichen Verbesserungen feststellen. Sie litten ebenso lang und mit derselben Ausprägung der Symptome unter der Erkältung wie auch die anderen Probanden“, erklärte Little.
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