Gehirn unterscheidet virtuelle und reale Gewalt nicht

Brutale Videospiele festigen Verhaltensmuster


Das menschliche Gehirn reagiert auf virtuelle Gewaltdarstellungen genauso, wie es auf reale Gewalt reagiert. Wie ein Forscherteam der Universtät Aachen in einer Untersuchung herausfand, sorgt eine Gewaltsimulation dafür, dass kognitive Teile des Gehirns aktiviert und emotionale Teile abgeschaltet werden. Genau die gleiche Reaktion des Gehirns lässt sich bei echten Gewaltakten feststellen, zitiert BBC News die Studie.

Das Team der Universität Aachen ließ für die Studie 13 Männer im Alter zwischen 18 und 26 Jahren etwa zwei Stunden täglich Videospiele spielen. Während der Zeit waren die Probanden an Messgeräte angeschlossen, welche die Gehirnaktivitäten aufzeichneten. Die Forscher kontrollierten die Signale und beobachteten, wie sich die Hirnaktivitäten während des Spiels veränderten. „Das regelmäßige Spielen von Videospielen könnte bestimmte Abläufe im Gehirn festigen“, so Niels Birbaumer von der Universität Tübingen. „Wenn ein regelmäßiger Spieler dann mit realer Gewalt konfrontiert wird, kann es passieren, dass er solch ein verfestigtes Verhaltensmuster anwendet und eher dazu geneigt ist, aggressiv zu reagieren.“

Andere Experten äußerten allerdings Zweifel an der These der Aachener Forscher. „Der Instinkt jemandem auf die Nase zu hauen ist elementar“, so Guy Cumberbatch, ein Kommunikationsexperte. „Ich glaube nicht, dass dieser Instinkt irgendwie von diesen Spielen beeinflusst wird.“

Media Contact

Silke Welteroth pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.ukaachen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer