Krebsrisiko für Diabetiker erhöht
Insulintherapie soll trotzdem fortgeführt werden
Patienten mit Diabetes mellitus (Typ II), die einer langfristigen Insulintherapie unterzogen werden, erkranken signifikant öfter an einem kolorektalen Karzinom. Das geht aus einer Studie hervor, die im Magazin „Gastroenterology“ veröffentlicht wurde.
Die Ergebnisse der rückblickenden Studie, die an 24.918 Menschen mit Typ II Diabetes durchgeführt wurde, belegen, dass Patienten, die mehr als drei Jahre Insulin verabreicht bekamen, ein drei Mal so hohes Risiko haben ein Kolorektalkarzinom zu bekommen wie jene, die keiner Insulintherapie unterzogen werden. Die Verbreitung von Diabetes des Typs II hat epidemische Ausmaße erreicht und die Behandlung der Betroffenen wird wahrscheinlich Insulin erfordern.
„Jetzt muss bestimmt werden, ob das gesteigerte Risiko für ein kolorektales Karzinom von den Auswirkungen des exogenen Insulins abhängt, dem Schweregrad der Diabeteserkrankung oder beidem“, so Yu-Xiao Yang, Leiter der Studie. Er und sein Team hoffen, dass ihre Erkenntnisse zu effektiveren Präventionsanstrengungen führen. Yang empfiehlt Betroffenen, ihre Insulintherapie auch nicht als Reaktion auf die Ergebnisse seiner Studie abzubrechen, sondern den betreuenden Arzt zu entsprechenden Früherkennungsmaßnahmen zu befragen. Wenn die Erkenntnisse in zusätzlichen Studien bestätigt werden, müssen die Mediziner Langzeit-Insulintherapien als Risikofaktor für ein erhöhtes Kolorektalkarzinom-Risiko betrachten.
In den USA ist das kolorektale Karzinom die zweithäufigste auf Krebs zurückzuführende Todesursache. Etwa 18 Mio. US-Amerikaner sind Diabetiker (90 bis 95 Prozent mit Typ II Diabetes). Zunächst müssen jedoch noch genauere Untersuchungen zu den Ursachen dieses Zusammenhangs erhoben werden.
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