Junge Raucher: Zentrale Arterien verlieren Elastizität

Mit der hoch aufgelösten Magnetresonanz-Bildgebung lässt sich die Elastizität der Aorta (gelbe Pfeile) und der Halsschlagader (roter Pfeil) detailliert darstellen. Bei jungen Rauchern sind diese Arterien weniger elastisch. Aufnahmen: Wiesmann

Bei jungen Rauchern treten schon dann Funktionsstörungen in den Blutgefäßen auf, wenn in deren Wandstruktur noch keine Schäden sichtbar sind. Für diese Erkenntnis hat der Mediziner Frank Wiesmann von der Uni Würzburg einen internationalen Preis für Nachwuchsforscher bekommen.

An der Studie nahmen 22 junge Leute teil, und zwar Nichtraucher und Raucher im Alter um die 30 Jahre. Mit Hilfe der Magnetresonanz-Bildgebung wurde bei ihnen vor allem die Elastizität von Arterienabschnitten in der Ellbeuge, der Aorta und der Halsschlagader untersucht. „An all diesen Orten waren bei den Rauchern deutliche Funktionsstörungen nachweisbar“, so Wiesmann.

Die Arbeit entstand in einer wissenschaftlichen Kooperation zwischen der Medizinischen Klinik der Uni Würzburg und der Universität Oxford. Hierbei wurde erstmals nachgewiesen, dass der Zigarettenkonsum bei jungen, gesunden Menschen nicht nur eine Funktionsstörung des peripheren Kreislaufsystems, sondern auch sehr zentraler Arterien mit sich bringt. Wiesmann erhielt dafür einen von drei Preisen für Nachwuchsforscher, die von der International Society of Cardiovascular Magnetic Resonance vergeben werden. Seine Auszeichnung ist mit 750 Euro dotiert.

Die Magnetresonanz-Technik könnte zukünftig klinisch eine wichtige Rolle für die Abschätzung des Schlaganfall- oder Herzinfarktrisikos spielen. Im Bereich der Herz-Kreislauf-Forschung gibt sie interessante Einblicke in die Effekte neuer therapeutischer Ansätze gegen Arteriosklerose. Die Technik liefert exakte Bilder aus dem Inneren des Körpers, ohne dass hierfür ein Eingriff in den Organismus nötig ist. Sie arbeitet mit Magnetfeldern und kommt ohne Kontrastmittel und Röntgenstrahlen aus.

Weitere Informationen: Dr. Frank Wiesmann, T (0931) 888-5185, Fax (0931) 888-5508, E-Mail:
f.wiesmann@mail.uni-wuerzburg.de

Wiesmann, Petersen, Francis, Robson, Leeson, Choudhury, Channon, Neubauer: „High resolution magnetic resonance demonstrates impaired brachial artery reactivity as well as reduced aortic and carotid compliance in young smokers“, Journal of Cardiovascular Magnetic Resonance (JCMR) 2004, Vol. 6 (Issue 1): 45

Media Contact

Robert Emmerich idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer