Genetisch veränderte Blutzellen als Krebs-Killer

Manipulierte T-Lymphozyten in Laborversuchen wirksam

Mittels Genmanipulation ist es Forschern des Paterson Institute for Cancer Research gelungen, aus gewöhnlichen Blutzellen wirksame „Krebskiller“ herzustellen. Weiße Blutkörperchen (T-Lymphozyten) wurden so manipuliert, dass sie Tumore erkennen und zerstören. 2004 sind bereits erste Behandlungsversuche an britischen Patienten geplant.

T-Lymphozyten bilden die zelluläre Immunabwehr. Sie schützen das körpereigene Gewebe und lösen gegen Eindringlinge eine Abwehrreaktion aus. Da Krebszellen allerdings vom Körper selbst gebildet werden, ist es für die Immunzellen schwierig, diese zu erkennen und anzugreifen. Die US-Forscher umgingen dieses Problem, indem sie die T-Lymphozyten von Darmkrebs-Patienten manipulierten. Sie verschmolzen ein für Darmkrebs spezifisches so genanntes „Homing“-Gen mit einem „Killer“-Gen, das den Angriff der weißen Blutkörperchen initiiert. Die auf diesem Weg von zehn Probanden manipulierten T-Zellen zeigten den Angaben zufolge eine beeindruckende Anti-Krebs-Aktivität. Das Hybrid-Gen schien dazu zu führen, dass die T-Zellen die Krebszellen zerstörten.

„Wir haben die Immunzellen mit jener Ausrüstung ausgestattet, die sie für die Zerstörung von Tumorzellen benötigen“, erklärt der Forscher Robert Hawkins. Im Labor funktionierte die Technik 100-prozentig. Der wahre Test ist aber der Versuch mit Krebspatienten.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.paterson.man.ac.uk

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer