Cholera-Bekämpfung mit alten Saris

Vierfaches Falten der Stoffe halbiert neue Erkrankungsfälle um die Hälfte

Durch das einfache Filtern von Trinkwasser durch alte Sari ließe sich die Zahl neuer Cholera-Fälle in Entwicklungsländer mitunter halbieren. Forscher der National Science Foundation haben die Wirksamkeit bereits in Bangladesh überprüft. Wurde ein Sari vier Mal gefaltet, filterte der alte Stoff Plankton ebenso erfolgreich aus dem Wasser wie speziell angefertigte Nylonfilter.

Wissenschaftlern war bereits bekannt, dass Cholera-Erreger im Wasser in Symbiose mit Plankton (kleinen Meeresorganismen) leben. Durch Filter werden nicht nur Plankton aus dem Wasser entfernt, sondern auch die Cholera-Bakterien. In der Theorie filterten alte Saris etwa gleich gut, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).

In einem anschließenden 18-monatigen Feldversuch in Bangladesh wurden die Bewohner eines Dorfes trainiert. In Dörfern, in denen die Stoffe mindestens vier Mal gefaltet wurden, reduzierte sich die Zahl laut einem Bericht der BBC um die Hälfte des historischen Durchschnitts. Geringfügig schlechter fiel das Ergebnis in Dörfern aus, in denen Nylonfilter verwendet wurden: Die Zahl der Cholera-Fälle lag etwas höher.

Laut Forschern um Rita Colwell von der National Science Foundation sollen sich nicht nur alte Saris im Kampf gegen die Cholera eignen, sondern auch ähnliche in anderen Teilen der Welt getragene Stoffe. Sinnvoller seien aber billiger und einfach erhältliche Baumwollstoffe. Gegenüber der BBC erklärte Colwell: „Die Methode kann während Massenepidemien tausende Leben retten, insbesondere jene von Kindern unter fünf Jahren.“ An der Krankheit, die schwere Durchfälle verursacht, sterben weltweit jedes Jahr zehntausende Menschen. (Ende)

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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