Schollen-Schleim als Antibiotika-Fabrik
Schutzschicht gegen Bakterien soll gegen Erkältung wirken
Norwegische Forscher sehen im Schleim, der die Scholle umhüllt und eine Schutzschicht vor Bakterien darstellt, eine neue Antibiotika-Quelle. Der Schleim soll sich zur Bekämpfung gewöhnlicher Erkältungen eignen, berichtet die Online-Ausgabe der norwegischen Zeitung Aftenposten.
Kare Haugan, Molekularbiologe und Biotechnologe am Nord-Trondelag University College, untersuchte daneben die Schleimschicht von Fischen wie Heilbutt und Flunder. Als Fisch mit dem größten Potenzial stellte sich aber die Scholle heraus. Kommerziell gesehen sind dies gute Nachrichten, da die Scholle gezüchtet werden kann und Einnahmen aus dem ungenießbaren Schleim nur einen Bonus darstellen können, schreibt das Blatt.
„Der Schleim unterdrückt das Bakterienwachstum“, erklärt Haugan (Bild). Der Molekularbiologe isolierte zwei Substanzen aus dem Schleim. Diese sollen sich nach Vermutungen des Forschers als Antibiotikum eignen. Zurzeit analysiert sein Team die chemische Zusammensetzung der Substanzen. „Auf diesem Gebiet wird sehr wenig Forschung betrieben, daher tappen wir in vielerlei Hinsicht im Dunkeln“, bemerkt Haugan. Obwohl bereits größere Moleküle als erwartet in diesen Substanzen gefunden wurden, können die Forscher bislang noch keine Aussage über ihre Bedeutung treffen. Auch Gruppen in Oslo und Tromsoe führen ähnliche Studien durch: Studienobjekte sind Heilbutt und Katfisch.
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