Magen-Bakterien können Schlaganfall auslösen
Helicobacter-pylori-Stämme blockieren Blutfluss in das Gehirn
Stämme des Bakteriums Helicobacter pylori, das für Magengeschwüre verantwortlich gemacht wird, sollen auch bei bestimmten Schlaganfällen eine zentrale Rolle spielen. Forscher von der Tor Vergata Università haben entdeckt, dass sich ein bestimmter H.-pylori-Stamm in Arterien, die das Hirn versorgen, festsetzt und dort ein Cytotoxin ausscheidet. Das Gift greift die Arterienwände an und führt in der Folge zu einer Entzündung bzw. zum Anschwellen der Gefäßwände. Dadurch wird der Blutfluss in das Gehirn blockiert, was das Schlaganfall-Risiko erhöht.
Bei Patienten, die infolge einer Verstopfung kleinster Gefäßabschnitte des Gehirns einen artheriosklerotischen Schlaganfall erlitten haben, ist der Anteil dieses bestimmten H.-pylori-Stammes im Blut erhöht, erklärte Studienleiter Antonio Pietroiusti von der Tor Vergata Università. Es scheint, als mache das Cytotoxin-assoziierte-Gen-A (CagA) den Cytotoxin produzierenden Stamm besonders virulent und Arterien-schädigend. Bei Patienten mit CagA-positiven Stämmen war auch das so genannte C-reaktive Protein (CRP) erhöht. Der CRP-Wert ist eine Maßzahl für systemische Entzündungen. Je höher dieser Wert ist, umso schwerer die Entzündung.
Die italienischen Forscher vermuten, dass die virulenten Stämme system-weite Infektionen fördern. Es ist bekannt, dass diese Infektionen wiederum eine Arterienverkalkung beschleunigen. Eine erhöhte Infektionsrate kann aber auch zu einer Plaque-Instabilität führen. Werden Plaques instabil, neigen diese, zu reißen. Infolge wandert ein Blutgerinnsel ins Gehirn, das durch einen Gefäßverschluss einen ischämischen Schlaganfall auslöst.
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