ErgoDive: Radfahren unter Wasser. Sportmediziner der FU Berlin dem Tauchertod auf der Spur

Der Tauchsport hat sich in den letzten Jahren zu einer Trendsportart entwickelt. Aber trotz obligatorischer Tauchuntersuchungen sind tödliche Unfälle weiterhin eine großes Problem. Eine der wichtigen Fragen ist, ob Muskelbelastung unter Wasser zu bisher unerforschten Reaktionen führt. Darauf will das Institut für Sportmedizin der Freien Universität Berlin jetzt eine Antwort finden.

Mit einem Unterwasserbelastungstest will das Institut für Sportmedizin des Fachbereichs Humanmedizin der Freien Universität Berlin Muskelbelastungen unter Wasser erforschen. Es erwartet sich davon konkreten Aussagen über das Verhalten des menschlichen Körpers bei Tauchvorgängen mit physisch hoher Belastung. Die Untersuchungen werden in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) durchgeführt, deren Bundeslehr- und Forschungsstätte in Berlin-Spandau über einen europaweit einzigartigen Tauchturm verfügt, mit dem sich Tauchvorgänge in Wassertiefen bis 150 Meter simulieren lassen.

In einer Unterwasser-Studie mit der Bezeichnung „ErgoDive“ wird an 15 Sporttauchern untersucht, welchen Einfluss eine physische Belastung während des Tauchganges auf Stoffwechselgrößen in den Skelettmuskelzellen hat. Nachdem die FU-Sportmediziner im vergangenen Jahr mit dem „PROTOIS“-Projekt erstmals Stresshormone unter Wasser gemessen haben, findet die wissenschaftliche Kooperation mit der DLRG in dieser Woche ihre Fortsetzung. Während die Untersuchungen des letzten Jahres vor allem die Ruhesituation des Tauchers abbildeten, steht diesmal die körperliche Anstrengung im Mittelpunkt der Untersuchung. Dazu müssen die Taucher unter Wasser auf Fahrrad-Ergometern 30 Minuten lang „in die Pedale treten“. Anschließend werden unter lokaler Betäubung 3-5 Milligramm Muskelgewebe mittels einer Biopsiepistole aus dem Oberschenkel entnommen.

Am Sonntag, dem 14. Juli 2002, geben wir von 13 bis 16 Uhr interessierten Journalisten die Möglichkeit, die Forschungen im Tauchturm der DLRG „hautnah“ mitzuerleben. Auch Interviews mit Tauchern und Wissenschaftlern sind möglich. Allerdings ist eine vorherige Anmeldung nötig (Kontaktadresse unten).
Ort: Bundeslehr- und Forschungsstätte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Am Pichelssee 20-21, 13595 Berlin-Spandau

Ansprechpartner / Wissenschaftliche Studienleitung:
Priv.-Doz. Dr. Günther Strobel, Institut für Sportmedizin der Freien Universität Berlin, Clayallee 229, 14195 Berlin
Termin: 14. Juli 2002 von 13:00 bis 16:00 Uhr – nur nach Anmeldung bei:
Frank Weist, Institut für Sportmedizin, Clayallee 225 c, 14195 Berlin, Tel. 030 / 8181-2591, Fax: 030 / 8181-2572, mobil: 0172-6835614, E-Mail: weist@zedat.fu-berlin.de

Pressemitteilung des Universitätsklinikums Benjamin Franklin (UKBF) der Freien Universität Berlin

Media Contact

Ilka Seer idw

Weitere Informationen:

http://www.sport-medizin-online.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer