In dem Projekt um den Würzburger Mediziner Dr. Matthias Guckenberger sollen neueste technische Methoden der Bildgebung eine effektivere Bestrahlung von Lungentumoren ermöglichen. Unterstützt wird die Arbeit von der Wilhelm Sander-Stiftung.
Das nichtkleinzellige Bronchialkarzinom (NSCLC) ist die häufigste Krebstodesursache in Deutschland. Bei Diagnosestellung befindet sich die Mehrzahl der Patienten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium, wo eine operative Therapie nicht möglich ist. Die kombinierte, simultane Radiochemotherapie ist hier die Behandlung der Wahl.
Vor jeder Strahlentherapie wird zur Planung der Behandlung eine Computertomographie aufgenommen. Basierend auf der Tumorausdehnung zu diesem Zeitpunkt wird die zu bestrahlende anatomische Region festgelegt.Traditionell muss die Bestrahlung allerdings auf große Volumina über die eigentliche Tumorausdehnung hinaus ausgeweitet werden. Diese Sicherheitssäume sind notwendig, um Unsicherheiten der Bestrahlung zu kompensieren: ungenaue Abgrenzung der exakten Tumorausdehnung, unsichere Identifikation von Lymphknotenmetastasen, Atembeweglichkeit des Tumors während der Bestrahlung und schwieriges Anvisieren des Tumors vor der Bestrahlung.
Die Behandlung ist folglich nicht nur auf den Tumor begrenzt, sondern es werden auch beträchtliche Volumina an gesundem Gewebe hohen Strahlendosen ausgesetzt. Ebenso ist bekannt, dass sich das Tumorvolumen unter der Therapie verkleinert, was zu einer Verschärfung des Problems beiträgt. "Auf diese Belastung des gesunden Gewebes muss Rücksicht genommen werden, wir können den Tumor daher nicht so intensiv behandeln, wie es eigentlich notwendig und wünschenswert wäre" beschreibt Dr. Matthias Guckenberger.
In diesem Projekt sollten daher neue technische Möglichkeiten der radiologischen Bildgebung genutzt werden, die Bestrahlung besser auf den Tumor zu konzentrieren. So stehen seit kurzem Computertomographen zur Verfügung, die eine zeitlich aufgelöste Bildgebung ermöglichen: "Die Technik der atemkorreliertem Computertomographie erlaubt erstmal die räumliche Darstellung, wie sich der Tumor und seine Umgebung während der Atmung bewegt; diese Bewegung wollen wir exakt quantifizierten und in die Bestrahlungsplanung integrieren" erklärt Dr. Guckenberger das geplante Vorgehen. Des Weiteren wird die Behandlung an einem neuartigen Bestrahlungsgerät durchgeführt werden, das eine Volumenbildgebung direkt vor der Bestrahlung erlaubt.
Dies ermöglicht eine millimetergenaue Positionsbestimmung des Tumors und folglich ein zielgenaues "Treffen" des Tumors. Basierend auf diesen Verifikationsaufnahmen soll das Ansprechen des Tumors auf die Behandlung quantifiziert werden. Der zeitliche Verlauf der Volumenverkleinerung soll untersucht werden und der optimale Zeitpunkt für eine oder mehrere Anpassungen des Bestrahlungsplanes ermittelt werden. Letztendlich soll die Durchführbarkeit dieser Techniken in einer klinischen Studie überprüft werden. "Das Ziel dieser Techniken ist eine schonende Bestrahlung des Tumors. Dies soll eine Erhöhung der Behandlungsdosis ermöglichen, was nach heutigem Wissen in einer Verbesserung der lokalem Tumorkontrolle resultieren wird."
Kontakt: Dr. Matthias Guckenberger, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Julius-Maximilians Universität Würzburg, Josef-Schneider-Strasse 11, 97080 Würzburg
Bernhard Knappe | idw
Weitere Informationen:
http://www.wilhelm-sander-stiftung.de
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