Europäisches Kompetenzzentrum für Materialforschung mit Positronen entsteht in Rossendorf

Materialforschung mit Positronen ist eine anerkannte Spezialrichtung am Fachbereich Physik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In Kooperation mit dem Großforschungszentrum Rossendorf bei Dresden baut das Interdisziplinäre Zentrum für Materialwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Rossendorf eine hochintensive Positronenquelle auf. Das Vorhaben, mit der Bezeichnung EPOS-Projekt (ELBE Positron Source), steht unter der Leitung von Prof. Reinhard Krause-Rehberg vom Fachbereich Physik. Nach seiner geplanten Fertigstellung in drei Jahren soll das Labor als ein europäisches Kompetenzzentrum für Materialforschung mit Positronen externen Nutzern zur Verfügung stehen.

In Halle (Saale) fand dazu Anfang März 2004 das zweite internationale Nutzertreffen mit ca. 30 Teilnehmern aus 7 Ländern statt, auf dem unter anderem die technische Realisierung und die weitere Gestaltung der Zusammenarbeit zur Diskussion standen.

Die weitere Entwicklung der Materialwissenschaften gehört zu den erklärten Schwerpunkten der Forschungskonzeption der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In diesem Kontext wurde im Vorjahr mit der Errichtung eines weit über die Grenzen des Landes Sachsen-Anhalt hinaus wirksamen Kompetenzzentrums für Material- und Werkstoff-Forschung mit hochinten-siven Positronenstrahlen begonnen.
Die Martin-Luther-Universität hat dazu einen Kooperations- und Nutzungsvertrag mit dem Forschungszentrum Rossendorf – einer Institution der Wissensgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e. V. – zur Errichtung des Forschungslaboratoriums abgeschlossen. Erste Förderanträge bei der EU und beim Land Sachsen-Anhalt wurden positiv beschieden. Für die erste Entwicklungsphase wurden bereits 500000 Euro investiert.

Mit diesem Positronenlabor einer neuen Generation können Lösungen für vielfältige Probleme der Materialwissenschaften erreicht werden. Damit wird der entscheidende Baustein eines Kompetenzzentrums für Materialforschung mit Positronen in Verantwortlichkeit des Interdisziplinären Zentrums für Materialwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit Rossendorf realisiert. Die zukünftige Einrichtung trägt zur Stärkung der Forschungskompetenz des Landes Sachsen-Anhalt bei, fügt sich hervorragend in den erklärten Schwerpunkt Materialwissenschaften ein und wird die Vernetzung von Forschung, Lehre und Kooperation mit der Wirtschaft nachhaltig verbessern. So erhalten Studenten und Nachwuchswissenschaftler aus Sachsen-Anhalt die Möglichkeit, Forschung auf höchstem Niveau in einem Großforschungszentrum durchzuführen und werden, durch die unmittelbare Konfrontation mit materialwissenschaftlichen Problemen, zwanglos in laufende Industriekooperationen einbezogen.

Das Kompetenzzentrum soll nach seiner Inbetriebnahme auch internationalen Forschungseinrichtungen offen stehen. Zahlreiche Wissenschaftler aus europäischen Ländern haben ihre Bereitschaft erklärt, zum allseitigen Erfolg des Projektes beizutragen.

Weitere Informationen:
Interdisziplinäres Zentrum für Materialwissenschaften
Hoher Weg 8
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
06120 Halle
0345-55-25451
info@cmat.uni-halle.de

Prof. Reinhard Krause-Rehberg (Leiter des EPOS-Projekts)
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Fachbereich Physik
Friedemann-Bach-Platz 6
06108 Halle
0345 55-25567
krause@physik.uni-halle.de

Media Contact

Ingrid Godenrath idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer