50zigtausendstel einer Haaresbreite: Neuer Nanotechnologie-Verbund entwickelt Winzig-Werkzeuge

Fast eine halbe Million Mikrospiegel trägt dieses mechatronische Bauteil, das seit längerem für Videoprojektionen eingesetzt wird. In einem neuen Messgerät tasten feine Lichtstrahlen Oberflächen berührungslos ab.&nbsp;<br> ©Fraunhofer IPT


Gemeinsam Werkzeuge, Verfahren und Produkte der Nanotechnologie entwickeln und herstellen wollen Wissenschaftler der fünf nordrhein-westfälischen Universitäten in Bochum, Dortmund, Hagen, Paderborn und Wuppertal. Hierfür wurde jetzt in Hagen der gemeinnützige Verein "Nanotechnologie-Verbund NRW“ gegründet. Die Erfahrungsschätze der beteiligten Lehrstühle und deren Laboreinrichtungen sollen sich gegenseitig ergänzen, um die Nanotechnologie-Forschung in der nordrhein-westfälischen Wissenschaftslandschaft zu bündeln. Erster Vorsitzender des Verbundes ist Prof. Dr. Wolfgang Fahrner, Lehrgebiet Bauelemente der Elektrotechnik an der FernUniversität Hagen.

Gerade noch mit dem Auge erkennen lässt sich das menschliche Haar. Es ist damit der feinste Gegenstand, der allgemein bekannt ist. Wenn ein Haar 50.000-mal gespalten wird, entspricht dies einer Dicke von einem Nanometer. Obwohl es kaum vorstellbar ist, dass man Zahnräder, Ventile, Sensoren oder Transistoren mit so kleinen Maßen bauen kann, gibt es schon die ersten mechanischen und elektronischen Bauelemente in dieser Art. Sie können vielfältig eingesetzt werden, u. a. in der Medizin, z. B. bei Augenoperationen oder in der Mikrochirurgie. Nach ihrer Größe heißt die Herstellung dieser Bauelemente Nanotechnologie. Sie gilt als eine der aussichtsreichsten Zukunftstechnologien.

Die ersten Aufgaben, die sich der Verbund gestellt hat, bestehen in der Entwicklung von industriell anwendbaren Druckverfahren mit Nanometer-Breiten, Transistoren mit Strukturgrößen von wenigen Nanometern, Techniken zur Strukturerzeugung für die Nanotechnologie und von Diamantwerkzeugen mit Nanometermaßen.

Gründer des Nanotechnologie-Verbundes NRW sind Prof. Dr. W. Fahrner (Fern-Universität Hagen, 1. Vorsitzender), Dr. J. Horstmann (Universität Dortmund), Prof. Dr. H.-C. Scheer (Universität Wuppertal), Dr. J. Koch (Universität Bochum), Prof. Dr. U. Hilleringmann (Universität Paderborn, 2. Vorsitzender), Dr. R. Job (FernUniversität Hagen), Prof. Dr. I. Khorunzhii (FernUniversität Hagen) und Dr. H. Barkam (Schriftführer).

Kontaktadresse: Prof. Dr. Wolfgang R. Fahrner, FernUniversität, Tel.: 02331/987-377 Fax: -321, E-Mail: Wolfgang.Fahrner@FernUni-Hagen.de

Media Contact

Gerd Dapprich idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer