Wie wirksam sind tiergestützte Therapien?

Mit dem Anstieg der Lebenserwartung steigt auch die Anzahl von Demenzerkrankungen drastisch an. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Dresdner Studie den Einfluss von Tieren auf das Wohlbefinden an Demenz erkrankter Menschen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Tiere einen besonderen Zugang zu Menschen mit Demenz finden, bei denen sich zwischenmenschliche Kommunikation zunehmend schwierig gestaltet. Die in der Dresdner Studie untersuchten Bewohnerinnen und Bewohner zweier Pflegeheime reagierten auf den Besuch eines Hundes sehr positiv und traten sofort selbstinitiiert in Kontakt mit diesem. Dies war dabei nicht nur bei den Bewohnern zu beobachten, die sich auch im Pflegealltag gesellig und kontaktfreudig zeigen, sondern auch bei denjenigen, die sonst eher isoliert und zurückgezogen in den Pflegeeinrichtungen leben. Gerade bei diesen Bewohnern waren die positiven Effekte des tiergestützten Interventionsprogrammes auf Wohlbefinden, Lebensqualität und Gesundheit besonders deutlich zu beobachten.

Die Ergebnisse des DFG-Forschungsprojekts „Tiergestützte Intervention bei Demenzkranken“, welches unter der Leitung von Prof. Vjera Holthoff (Universitätsklinikum Carl Gustav Carus) und Prof. Frank Nestmann (TU Dresden, Fakultät Erziehungswissenschaften) durchgeführt wurde, werden in der kommenden Woche erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. In Kooperation mit der Stiftung Bündnis Mensch & Tier veranstaltet die Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehungen der Technischen Universität Dresden am 7. und 8. September 2012 eine interdisziplinäre Tagung zum Thema „Tiergestützte Intervention im Fokus der Wissenschaften“.

Die Tagung dient der Präsentation neuester Erkenntnisse aus der Forschung in den Bereichen Tiergestützter Therapie und Pädagogik. Neben renommierten Vertretern der Mensch-Tier-Forschung erhalten insbesondere auch Nachwuchswissenschaftler die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse vorzustellen. Neben den Ergebnissen der Dresdner Studie zu tiergestützten Interventionen bei Demenzkranken wird u.a. gezeigt, inwiefern die Begegnung mit Tieren Stress reduzieren kann, wie sich die Interaktion mit Hunden auf die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung von Kindern auswirken kann und ob tiergestützte Interventionen für die eingesetzten Tiere selbst belastend und stressreich wirken.
Interessierte Journalisten können gern weitere Informationen anfordern bzw. sich zur Tagung anmelden (über Sandra Wesenberg, Tel. +49 351 463-33193, mensch-tier-beziehungen@mailbox.tu-dresden.de). Ausführliche Informationen zur Tagung finden sich auch unter
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/erzw/erzwiss/be/mtb/Tagung

Informationen für Journalisten:
Sandra Wesenberg, Tel. +49 351 463-33193
E-Mail: mensch-tier-beziehungen@mailbox.tu-dresden.de

Media Contact

Kim-Astrid Magister idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-dresden.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer