Lernen durch Handeln
Erkenntnis bietet möglichen Ansatz für Gedächtnisstrategien
Psychologen der Universität Jena haben Methoden zur automatischen Erinnerung erforscht. Menschen, die selbst etwas getan haben, erinnern sich sehr gut an diese Handlung. 90 Prozent der Erinnerungen erfolgen durch diesen automatisch ablaufenden Lernprozess. „Die neuen Erkenntnisse bieten einen möglichen Ansatz für Gedächtnisstrategien- und techniken bei Kindern und älteren Menschen, die Gedächtnisschwierigkeiten haben“, erklärt Melanie Steffens, Psychologien an der Universität Jena, im Gespräch mit pressetext.
Drei Jahre lang wurde der Zusammenhang zwischen Erinnern und Handeln erforscht. Untersucht wurden etwa 100 Grundschüler und 40 junge Erwachsene. Voraussetzung für die Forschung war, dass die Testpersonen das Geforderte verarbeiten können und die Bedeutung von Verb und Objekt und ihre Beziehung zueinander erkennen. Dieses Wissen mussten sie speichern, um entsprechend geforderte Handlungen, wie beispielsweise das Werfen eines Apfels oder das Klopfen auf einen Tisch, auszuführen.
„Wir untersuchten vorerst das verbale Lernen“, erklärt Steffens. In weiteren Forschungen stellten sich die Forscher nun die Frage, warum bei zielgerichteten Tätigkeiten, wie beispielsweise Rucksack packen oder Kuchenteig herstellen, vergleichbare Gedächtnisleistungen zwischen den Versuchspersonen-Gruppen feststellbar sind. Diese Handlungen erfolgen einerseits aus dem aktiven Handeln und andererseits aus dem Erinnern aufmerksamer Beobachtung heraus. Es wurde festgestellt, dass beim Lernen das Handeln besser sei, als sich nur etwas merken wollen. „Aber für das Lernen ist es genauso gut jemanden zu beobachten“, so Steffens abschließend.
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