Kontaktfreudige Menschen reagieren auf glückliche Gesichter stärker
Hirnregion Amygdala in Abhängigkeit der Extrovertiertheit unterschiedlich aktiv
Kontaktfreudige, offene Menschen reagieren stärker auf glückliche Gesichter als scheue und zurückgezogene. Auf vor Furcht gezeichnete Gesichter ist die Reaktion dagegen bei beiden Charakteren gleich. Das berichten Forscher der Stanford University in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Science.
Die Psychologen um Turhan Canli hatten 15 Probanden, die vorher einem Persönlichkeitstest unterzogen wurde, Bilder menschlicher Gesichter mit unterschiedlichem Gefühlsausdruck gezeigt und gleichzeitig mit Hilfe der funktionalen Magnetresonanz-Tomographie (fMRI) die Aktivität in der so genannten Amygdala (Mandelkern) aufgezeichnet. Diese etwa kirschgroße Hirnregion sitzt hinter den Augen in der Mitte des Gehirns und ist für Gefühlsregungen mitverantwortlich. Bei den Extrovertierten unter den Probanden stimulierten Bilder fröhlicher Menschen die Amygdala besonders stark, während diese Reaktion bei den eher Zurückgezogenen weitgehend ausblieb, berichtet der Nachrichtendienst ddp. Bei besonders geselligen und offenen Menschen zeigte sich, dass die linke Amygdala-Hälfte besonders stark auf ein Lachen reagierte. Demnach ist die Amygdala in Abhängigkeit vom Grad der Extrovertiertheit unterschiedlich aktiv, so die Forscher.
Ob es für einen Menschen ein schönes Erlebnis oder eine Qual ist, zu einer Party mit vielen Fremden zu gehen, entscheiden Prozesse im Gehirn, erläutert der Stanford-Psychologe John Gabrieli. Wieso diese bei kontaktfreudigen Menschen anders sind, wollen die Forscher in künftigen Experimenten herausfinden.
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