Hightech-Etiketten mit Temperaturgedächtnis zur lückenlosen Kühlkettenüberwachung
Oftmals treten während eines Transports vorübergehende Temperaturspitzen auf, die jedoch nicht nachverfolgt werden können. Und viele der eingesetzten Systeme zur Temperaturüberwachung sind zu kostenintensiv.
Eine neue Monitoring-Lösung wurde nun von einem Forscherteam der BAM entwickelt: Etiketten aus Kunststoff, die ein Temperaturgedächtnis haben.
„Man muss sich das so vorstellen, dass die Etiketten beim anschließenden Erwärmen bei einer von uns vorab gewählten Temperatur eine Formänderung vollziehen“, erklärt Thorsten Pretsch, der das Projekt an der BAM leitet. „Parallel dazu können darin enthaltene, zweidimensionale Codes so weit entzerrt werden, dass sie maschinell lesbar werden und damit ein Überschreiten eines Temperaturschwellwertes anzeigen.“
Inzwischen konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass mit Quick Response (QR) Codes ausgerüstete Etiketten bei 0 °C, 10 °C und 20 °C maschinell lesbar gemacht werden können.
Setzt man sie zur Kennzeichnung temperaturkritischer Waren ein, kann eine Überwachung allein durch Ausleseversuche mit einem handelsüblichen Smartphone erfolgen. Das in den Experimenten erprobte Temperaturgedächtnispolymer ist ein thermoplastisches Polyurethan und stammt von der Bayer MaterialScience AG.
Ursprünglich wurden die Etiketten zur fälschungssicheren Kennzeichnung von Waren entwickelt. „Das Temperaturgedächtnis eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten, die zuvor wegen des hohen Syntheseaufwandes nicht realisiert werden konnten“, erläutert Pretsch.
Gefördert wird das Projekt durch die Initiative „Validierung des Innovationspotentials wissenschaftlicher Forschung – VIP“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF Förderkennzeichen 03V0043).
Weitere Informationen:
http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/ma501171p
Kontakt:
Dr. rer. nat. Thorsten Pretsch
Abteilung 6 Materialschutz und Oberflächentechnik
E-Mail: Thorsten.Pretsch@bam.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.bam.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…