Bezahlen über die SIM-Karte

Siemens hat in Handys eine spezielle RFID-Technik für den Datenaustausch über kurze Entfernungen integriert. Damit könnten Mobiltelefone eine einfache Bezahlfunktion bekommen und versteckte Informationen von speziellen Plakaten lesen. Auf der CeBIT stellten Entwickler von Siemens Communications mehrere Anwendungsszenarien mit einem solchen Handy vor. Siemens hat bereits mehrere Systeme auf dem Markt, die Bezahlen von Parktickets und Fahrscheinen oder auch Einchecken mit dem Handy ermöglicht. Projekte laufen in Wien, im Vogtland oder bei einer brasilianischen Fluggesellschaft. Die Systeme funktionieren aber mit spezieller Software und nicht über Radio-Frequenz-Identifizierung (RFID) mit Near Field Communication (NFC).

Auf der Computermesse 2004 hatten die Entwickler bereits die Machbarkeit der Technik gezeigt: Handys mit RFID/NFC-Chips können prinzipiell den Geldbeutel ersetzen. Die Weiterentwicklung besteht darin, dass die zugehörige Software nun auf der offenen Java-Plattform basiert und damit nahezu auf jedem Mobiltelefon laufen kann. Das kontaktlose Bezahlen erfolgt beispielsweise mit der SIM-Karte. Dafür die werden die bisher nicht benutzten elektrischen Kontakte der Karte benutzt. Auf der Karte kann auch ein elektronischer Schlüssel sitzen, der eine eindeutige und sichere Buchung garantiert. Wenn der Nutzer etwas bezahlen möchte, muss er nur sein Handy an ein entsprechendes Lesegerät halten. Für die Abrechnung gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder fungiert die SIM-Karte wie eine herkömmliche aufladbare Geldkarte, oder die Beträge werden vom Mobilfunkbetreiber über die Handyrechnung abgebucht.

Mit NFC-Technik können Anwender auch mit Info-Postern in Kontakt treten. Wenn in einem solchen Poster ein RFID-Transponder, ein Tag, integriert ist, kann das Handy Webadressen laden oder kleinere Downloads machen. Dieser Tag wird aber nur aktiv, wenn das Handy weniger als zehn Zentimeter entfernt gehalten wird. So hat der Anwender im Gegensatz zu anderen Lösungen die volle Kontrolle. Auf der CeBIT konnten Besucher beispielsweise ein Mobiltelefon an ein Plakat der Deutschen Bahn halten, worauf direkt die Seite der Zugauskunft geladen wurde. Denkbar wäre, dass Anwender von einem Kino- oder Konzertplakat zur Online-Buchung geführt werden oder sich einen Klingelton mit der Filmmusik herunterladen können.

Die Handys mit NFC-Technik befinden sich zurzeit in der Testphase. Ein größerer Feldversuch steht noch aus.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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