Klimawandel bringt Alpen Flutkatastrophen
Eine Folge der globalen Erwärmung sind häufigere und stärkere Hochwasser in den Bergen. Das bestätigen nun Forscher der politechnischen Universität Turin in der Zeitschrift Geophysical Research Letters. Sie untersuchten Abflussdaten aus 27 Beobachtungsstationen der Schweizer Alpen und berechneten, inwiefern das Risiko für Hochwasser im Gebirge mit Temperatur, Niederschlag und Höhenlage zusammenhängt.
Zu Fluten in den Bergen kam es bereits in den vergangenen Jahren häufiger als früher, so die Erkenntnis der Forscher rund um Paola Allamano. Da der Oberflächenabfluss stark von der Temperatur beeinflusst werde, sei zu erwarten, dass diese Ereignisse auch weiter zunehmen werden. Das gelte auch für ihre Heftigkeit, denn ein Temperaturanstieg um zwei Grad würde sogenannte „Jahrhunderthochwasser“ fünfmal häufiger als bisher werden lassen.
Schuld trägt das Wetter
„Hochwasser werden häufiger und stärker. Die wichtigste Ursache für diesen Effekt ist die Zunahme der extremen Wetterlagen, die zu Hochwasser führen“, erklärt Hugo Aschwanden, vom Schweizer Bundesamt für Umwelt BAFU, das die Daten zur Verfügung gestellt hat, gegenüber pressetext. Weit weniger stark sei der Einfluss der Gletscherschmelze. „Die Schneedecke bewirkt einen Wasserrückhalt im Boden. Fehlt sie, rinnt mehr Wasser ab“, so der Sektionschef für Gewässerbewirtschaftung.
Hochwasser im Gebirge müsse nicht automatisch auch Überflutungen im Tiefland bedeuten. „Die Schweiz hat relativ gute Möglichkeiten, vorübergehend zusätzliches Wasser zurückzuhalten. Das sind erstens die Speicherbecken in den Bergen zur Stromerzeugung, die zunehmend so bewirtschaftet werden, dass zusätzliches Volumen aufgenommen werden kann. Einen zweiten Schutz stellen die regulierten Alpenrandseen dar“, so Aschwanden.
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