Neuer Wissenschaftspreis in Frankfurt

Der Preis wurde gestern erstmals im Rahmen einer akademischen Feier an den Physiker Prof. Reinhard Dörner vom Institut für Kernphysik der Goethe-Universität verliehen.

In ihrem einstimmigen Votum lobten die Gutachter die exzellente und in Fachkreisen hoch anerkannte Arbeit Dörners und lobten sein vorbildliches Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

„Ich freue mich sehr über diese Anerkennung, möchte aber betonen, dass sie nicht mir allein gebührt. In meinem Arbeitskreis sind 40 Mitarbeiter; vom Bachelor-Studenten bis zum Post-Doktoranden haben sie alle zu diesem Erfolg beigetragen“, so Dörner. Der Physiker hat ein Messverfahren mitentwickelt, mit dem er seit 20 Jahren „Filme“ von so genannten Vielteilchenprozessen von Atomen und Molekülen macht. Mit dem in Frankfurt entwickelten COLTRIMS-Reaktionsmikroskop hat Dörner ein völlig neues Beobachtungsfenster für chemische Reaktionen und quantenmechanische Prozesse aufgestoßen. Diese Technik wird mittlerweile in führenden Laboratorien weltweit angewendet.

„Reinhard Dörner ist die treibende Kraft hinter diesen technisch und experimentell extrem anspruchsvollen Arbeiten. Dem Wunsch der Stifter, einen herausragenden Frankfurter Forscher mit Vorbildcharakter auszuzeichnen, wird mit der Verleihung des Preises an Dörner bestens entsprochen“, würdigt Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl die Leistung des 52-Jährigen.

Eingerichtet wurde der Preis „Scientist of the Year“ anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung im Jahr 2012. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung die Goethe-Universität in besonderer Weise unterstützt. Der nun erstmals vergebene Kassel-Preis besteht aus zwei Teilen: 5.000 € stehen für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und 20.000 € stehen dem Preisträger zur persönlichen Verfügung. Mit seiner Entscheidung, den persönlichen Anteil 20.000 € komplett für Deutschland-Stipendien zu stiften, unterstreicht Dörner seine Verbundenheit mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs.

Reinhard Dörner, geboren 1961 in Wiesbaden, absolvierte sein Physikstudium an der Goethe-Universität, wo er sich nach der Promotion (1991) für das Fach Physik habilitierte (1998). Mehrere Forschungsaufenthalte führten in an das Lawrence Berkeley National Laboratory in den USA. Seitdem er 2002 auf eine Professur für Experimentalphysik an der Goethe-Universität berufen wurde, ist er Frankfurt – trotz verlockender Angebote anderer Universitäten – treu geblieben. Sein wissenschaftliches Werk umfasst mehr als 280 Publikationen, davon über 70 in den weltweit führenden Wissenschaftszeitschriften Science, Nature, Nature Physics und Physical Review Letters.

Informationen: Prof. Reinhard Dörner, Institut für Kernphysik, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-47003; doerner@atom.uni-frankfurt.de

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