Nachwuchswissenschaftlerin der TU Ilmenau bringt Licht ins Dunkel biologischer Wechselwirkungen

Die 31-jährige Doktorandin am Fachgebiet Chemie unter Leitung von Prof. Peter Scharff wurde für ihren Beitrag zur Funktionalisierung von Fullerenen geehrt.

Fullerene sind Kohlenstoffverbindungen, die sich dank ihrer elektronischen und optischen Eigenschaften gezielt chemisch verändern lassen.

Fullerene werden in vielen Bereichen als Nanomaterialien eingesetzt, so bei der Herstellung moderner polymerer Solarzellen, von Schmiermitteln und Kosmetika oder auch zur Züchtung künstlicher Diamanten.

In der biologischen und medizinischen Forschung haben sich Fullerene als gute Therapeutika erwiesen, da sie zum Beispiel auf bestimmte Krebszellen toxisch, also giftig wirken, oder Enzyme, wie sie beim HI-Virus vorkommen, hemmen. Der genaue Mechanismus, wie die Fullerene mit den biologischen Strukturen wechselwirken, ist allerdings noch weitgehend unbekannt.

Ziel der Arbeiten von Christina Schütze ist es, die Nanopartikel mit fluoreszierenden Eigenschaften zu versehen und so ihren Weg in die Zellmembran sichtbar zu machen und den Wechselwirkungsmechanismus aufzuklären. Damit könnte in Zukunft die Wirksamkeit von Medikamenten wesentlich besser getestet und in der Forschung ein gewaltiger Forschritt im Kampf gegen Krebs und HIV-Erkrankungen erzielt werden.

Für ihre Versuche stehen der Wissenschaftlerin am Institut für Mikro- und Nanotechnologien der TU Ilmenau hervorragende Forschungsbedingungen, etwa ein hochmodernes Laserfluoreszenzmiskroskop, zur Verfügung.

In ihrem preisgekrönten Vortrag vor 170 internationalen Teilnehmern konnte Christina Schütze bereits ihre ersten mit Fluorescein funktionalisierten Verbindungen und gleichzeitig die ersten Versuche mit künstlichen Zellmembranen vorstellen.

Das „Ukrainisch-Deutsche Symposium für Physik und Chemie von Nanostrukturen und Nanobiotechnologie“ wurde im Rahmen der Förderung der Forschungsarbeiten der TU Ilmenau vom Bundesforschungsministerium finanziell unterstützt.

Media Contact

Bettina Wegner idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-ilmenau.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer