Erstmalige Verleihung des Technikwissenschaftlichen Preises der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Dr. Till Schlösser, Jahrgang 1965, ist im Bereich der Informationsspeicherung mit CMOS-Nanoelektronik eine der international führenden Persönlichkeiten.

Von ihm stammt nicht nur eine große Anzahl von wichtigen Erfindungen, aus denen ganze Patentfamilien entstanden sind, sondern er hat auch in leitender Position diese Erfindungen in industrielle Volumenproduktionen umgesetzt. Die Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erkennt die herausragenden wissenschaftlich-technischen Leistungen von Dr. Schlösser an und sieht in ihm den idealen Kandidaten für die Vergabe des ersten Technikwissenschaftlichen Preises der Akademie.

Till Schlösser hat in Konstanz und München Physik studiert (Diplom 1992) und dann in Konstanz mit einer Arbeit über Quantentransport im Jahre 1996 promoviert. Anschließend trat er in den Bereich Halbleiter der Siemens AG in München ein. Dort beschäftigte er sich mit innovativen Konzepten für dynamische und nichtflüchtige Informationsspeicherung im Gigabit-Bereich.

Nach seinem Wechsel zur Fa. Infineon in Dresden Ende 2000 war er verantwortlich für die Erstdurchläufe mehrerer neuer Generationen von dynamischen Speicherchips (DRAM-Chips). Ihm gelangen bei Infineon und ab 2006 bei deren Tochterunternehmen Qimonda zahlreiche bedeutende Innovationen, für die ihn die Firmen auszeichneten und die in über 90 Patentschriften und -familien dokumentiert sind, bei denen er als Erfinder oder Miterfinder gewirkt hat.

Mit der von ihm maßgeblich entwickelten „Buried Wordline Technology“ für dynamische Speicherchips hat er eine Spitzentechnologie bis zur Serienreife geführt. Ihm ist es mit diesem zukunftsweisenden Konzept gelungen, die kleinste jemals hergestellte dynamische Speicherzelle zu realisieren.

Bei Till Schlösser handelt es sich um einen brillanten Wissenschaftler der jüngeren Generation, der es in hervorragender Weise verstanden hat, in einem Hochtechnologiefeld mit wissenschaftlicher Methodik wichtige Erfindungen in ein Produkt einzubringen, dem DRAM-Speicherchip, der Bestandteil vieler Geräte des täglichen Lebens ist, um so dessen Leistungsfähigkeit wesentlich zu steigern und gleichzeitig die Herstellungskosten zu reduzieren.

Er hat als Projektleiter mit hohem persönlichem Einsatz die Leistungsfähigkeit der industriellen Forschung und Entwicklung in der deutschen Mikroelektronik-Industrie, auch in schwieriger Zeit, unter Beweis gestellt. Herr Dr. Schlösser ist mittlerweile für die Firma Global Foundries in Dresden tätig.

Die Preisverleihung findet im Rahmen des Tages der Technikwissenschaften am 26. Februar 2010 von 10.00 – 17.00 Uhr in der Akademie statt.

Weitere Informationen unter: http://www.bbaw.de/bbaw/Veranstaltungen/

Pressekontakt:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leitung Referat Information und Kommunikation
Gisela Lerch
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