Zukunftsweisende Forschung ausgezeichnet

Die Otto-Lehmann-Stiftung und die Universität Karlsruhe vergeben zum neunten Mal den Otto-Lehmann-Preis. Er zeichnet herausragende Arbeiten junger Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Flüssigkristalle sowie ihrer technischen Anwendungen aus und ist mit 7500 Euro dotiert.

Die Preisverleihung findet statt am

Freitag, 6. Juli, 11.30 Uhr
im Hörsaal des Nachrichtentechnischen Instituts,
Engesserstraße (Geb. 30.10)
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.
Otto Lehmann war von 1889 bis 1922 Ordinarius für Physik an der Fridericiana. Pionierarbeit leistete er bei der Erforschung von Flüssigkristallen, die ihn international bekannt machten. Darüber hinaus hatte Lehmann mit der Entwicklung des Kristallisationsmikroskops maßgeblich Anteil am Fortschritt der wissenschaftlichen Mikroskopie. Flüssigkristallanzeigen sind heute in zahlreichen Anwendungen zu finden. Erst diese flache Bildschirmtechnik ermöglichte beispielsweise den Laptop. Auch bei Monitoren, in Automobil-Navigationssystemen und Haushaltsgeräten kommen immer häufiger Flüssigkristallbildschirme zum Einsatz.

Die Otto-Lehmann-Stiftung wurde im August 1997 von den beiden Professoren Peter M. Knoll und Dieter A. Mlynski als Stifter gemeinsam mit dem damaligen Rektor der Universität Karlsruhe (TH), Professor Sigmar Wittig, sowie weiteren Zustiftern gegründet.

Die Jury hat sich in diesem Jahr für den amerikanischen Wissenschaftler David B. Wiant (Ph.D.) vom Department of Physics der Kent State University, Ohio entschieden. Wiant kam nach einem Physikstudium am Kenyon College zu einem Forschungsaufenthalt an das National Magnetic Field Laboratory der Florida State University. Im Frühjahr 2007 hat er seine Promotion mit dem Ph.D. in Physik an der Kent State University, Ohio, abgeschlossen. Am dortigen Department of Physics ist er in der Forschung und Lehre tätig. Seine bisherigen Arbeiten hat er auf nationalen und internationalen Tagungen vorgetragen sowie in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht.

Den Preis erhält er für seine Arbeit „Pattern Formation and Phase Transitions in Bent-Core Liquid Crystals“. Flüssigkristallmoleküle mit einer gebogenen Struktur, der sogenannten Bananen-Struktur, wurden erstmals in den frühen siebziger Jahren mit dem Ziel untersucht, einen flexoelektrischen Effekt in Flüssigkristallen nachzuweisen. Der flexoelektrische Effekt ist eine durch Biegedeformationen hervorgerufene Elektrizität. In den letzten 15 Jahren wurde diese Thematik international von verschiedenen Arbeitsgruppen wieder aufgenommen, da das schnelle Zeitverhalten dieses Effektes von großem Interesse für Displayanwendungen ist. Die Arbeit von Wiant liefert durch hervorragende experimentelle und theoretische Beiträge neue Erkenntnisse, insbesondere über den Einfluss der Molekülstruktur auf das Phasenverhalten.

Das Programm:

Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Becker,
Prorektor der Universität Karlsruhe (TH)
Vorstellung der Otto-Lehman-Stiftung
Prof. Dr.-Ing. Peter M. Knoll,
Vorsitzender der Otto-Lehmann-Stiftung
Verleihung des Preises
Kurzvortrag des Preisträgers
David B. Wiant, Ph.D.
Department of Physics
Kent State University, Ohio, USA
“Pattern Formation and Phase Transitions in Bent-Core Liquid Crystals”
Im Anschluss: Empfang im Kaminzimmer des Gastdozentenhauses „Heinrich Hertz“
Weitere Informationen:
Monika Landgraf
Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH)
Telefon 0721/608-8126
E-Mail: Monika.Landgraf@verwaltung.uni-karlsruhe.de

Media Contact

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Universität Karlsruhe

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer